Der Chef des katholischen Osteuropahilfswerks Renovabis, Thomas Schwartz, hat an die internationale Gemeinschaft appelliert, für eine politische Lösung in Berg-Karabach einzutreten. Anlass ist die von Aserbaidschan am Dienstagmorgen eingeleitete Militäroperation. Das Verteidigungsministerium in Baku bezeichnet diese als eine “Anti-Terror”-Operation gegen armenische Einheiten. Schwartz rief insbesondere die Europäische Union und Deutschland auf, alles in ihrer Macht stehende zu tun, um eine Deeskalation des Konflikts herbeizuführen. Dabei warnte er vor verheerenden humanitären Auswirkungen eines bewaffneten Konflikts.
Zugleich forderte Schwartz Armenien und insbesondere Aserbaidschan auf, alles zu unterlassen, “was zu erneuter Gewalt und sinnlosem Leiden vieler Menschen führen könnte”. Die Begründung Aserbaidschans, die verfassungsmäßige Ordnung wiederherzustellen, sei keine Rechtfertigung für militärische Gewalt. Vielmehr verpflichte diese zum Schutz des Lebens und der körperlichen Unversehrtheit der unschuldigen Menschen dort. Besonders tragisch sei, dass die Eskalation durch Aserbaidschan erfolgt sei, obwohl das Rote Kreuz kürzlich berichtet habe, Hilfslieferungen seien wieder möglich. Diese dringend benötigte Nothilfe stehe nun erneut auf dem Spiel.