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Regionalbischof: Gut, am Anfang des Jahres für Frieden zu beten

Zu Beginn des neuen Jahres hat der evangelische Regionalbischof von München und Oberbayern, Thomas Prieto Peral, Menschen gewürdigt, die ihre Sehnsucht nach Frieden auf die Straße bringen. „Es ist gut, am Anfang des Jahres für Frieden zu beten“, sagte er in der ökumenischen Friedensandacht der Gemeinschaft Sant’Egidio in der Bürgersaalkirche München am 1. Januar. Das letzte Jahr sei eines der Kriege und der Gewalt gewesen. Mit dem Anschlag in Magdeburg kurz vor dem 4. Advent sei das Jahr mit Terror zu Ende gegangen.

Die evangelische Jahreslosung für 2025, „Prüft alles und behaltet das Gute“ sei ein kraftvolles Wort für den Frieden. Unfrieden habe seine Wurzeln oft in Vorurteilen, im schnellen Abwerten anderer Menschen. „Weil der immer schon so war. Weil von ihr nichts anderes zu erwarten ist. Weil jemand von woanders herkommt.“ Solche Vorurteile würden zu Feindbildern, sagte Prieto Peral, und Feindbilder führten zu Gewalt. Alles zu prüfen heiße auch, zuzuhören, dem anderen eine Chance zu geben und danach zu suchen, was Menschen verbindet, nicht nach dem, was sie trennt.

Die Grundlage für jeden Frieden sei Gerechtigkeit. Nach dem zu suchen, was allen gerecht wird, sei keine einfache Aufgabe, weil man Gerechtigkeit nicht nur objektiv festlegen könne. „Dass die jeweiligen Vorstellungen von Gerechtigkeit nicht zusammenpassen, ist ja gerade Grund für Konflikte. Wenn zwei Völker sagen, sie hätten beide einen berechtigten Anspruch auf das gleiche Land, dann muss es zum Konflikt kommen“, so der Regionalbischof. Die Jahreslosung bedeute für ihn daher auch, Begegnungen über Grenzen hinweg zu ermöglichen. Jeder noch so kleine Schritt zum Frieden sei gut. (00/4068/01.01.2025)