Die Evangelisch-reformierte Kirche verzeichnet den höchsten bislang gemessenen Verlust an Kirchenmitgliedern. Insgesamt sei die Zahl zum Stichtag 31. Dezember 2024 im Vergleich zum Vorjahr um rund 4.000 auf jetzt rund 151.000 Menschen in den bundesweit 136 Kirchengemeinden gesunken, wie ein Sprecher in Leer auf Nachfrage mitteilte. Das sei ein Rückgang um 2,6 Prozent. Bundesweit verzeichneten die 20 evangelischen Landeskirchen im vergangenen Jahr einen Verlust von 3,2 Prozent auf nun rund 17.980.000 Menschen.
Unverändert wirken sich in der reformierten Kirche die Sterbefälle am stärksten auf die Mitgliederstatistik aus. 2024 starben rund 2.600 Kirchenmitglieder. Dies sei eine Sterblichkeit auf ähnlich hohem Niveau wie in den Vorjahren, erläuterte der Sprecher. Die Zahl der Kirchenaustritte sei leicht von rund 2.000 auf knapp 2.300 angestiegen.
Auffällig ist dem Sprecher zufolge die rückläufige Zahl an Taufen. Sie sank von 914 im Jahr 2023 auf 784. Möglicherweise seien in den Jahren 2022 und 2023 noch Taufen nachgeholt worden, die wegen der Corona-Beschränkungen zuvor nicht möglich waren. 259 Menschen traten zudem in die Evangelisch-reformierte Kirche über oder wieder ein.
Kirchenpräsidentin Susanne Bei der Wieden sagte, Kirche sei immer im Wandel. Dazu gehöre aktuell, dass die Kirchengemeinden mit Kooperationen und neuer Profilbildung auf die absehbar sinkenden Einnahmen reagierten. Das geschehe bereits an vielen Orten. „Ziel bei aller Veränderung ist es, eine Kirche nahe bei den Menschen zu bleiben und weiterhin gesellschaftliche Prozesse aktiv zu begleiten“, unterstrich die leitende Theologin.