BRÜSSEL/Strassburg/Rom – Italiens evangelische Kirchen haben die Regierung in Rom aufgefordert, ihren Beitrag zur Aufnahme und Integration von Flüchtlingen zu leisten. Nachdem EU-Kommissionspräsident Jean-Claude Juncker unter anderem von der Notwendigkeit gesprochen habe, „legale Einwanderungswege nach Europa zu öffnen“, solle Rom entsprechend handeln – die Kirchen wollten ihren Teil dazu beitragen, sagte Luca Maria Negro. Junckers Grundsatzrede in Straßburg wertete der Präsident des Bundes evangelischer Kirchen in Italien (FCEI) als großen Fortschritt, weil nun klar sei, dass die Migration über das Mittelmeer ein Thema der ganzen Gemeinschaft sei und nicht nur einiger Staaten.
Katrin Hatzinger von der Evangelischen Kirche in Deutschland (EKD) hingegen kritisierte, Junckers Vorschläge zur Flüchtlingspolitik konzentrierten sich „auf den kleinsten gemeinsamen Nenner“ wie schnellere Rückführungen und den Ausbau der Grenzschutzagentur Frontex. „Die Maßnahmen, um die legale Migration in die EU zu befördern, wirken daneben halbherzig und wenig ambitioniert“, erklärte die Leiterin des Brüsseler EKD-Büros. Caritas Europa vermisste in der Rede jeglichen Verweis auf die UN-Nachhaltigkeitsziele, die das Handeln der EU im Innern und Äußeren leiten sollten.epd/KNA/UK
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