In Rom haben sich am Wochenende der Alte und Neue Schülerkreis Joseph Ratzinger/Benedikt XVI. getroffen. Es war das erste Treffen dieser Art nach dem Tod des emeritierten Papstes am Silvestertag 2022, wie das Portal Vatican News (Montag) berichtet. Das Motto des Symposiums lautete “Mitarbeiter der Wahrheit sein – Das reiche Erbe von Benedikt XVI. in die Zukunft tragen”, so der Vorsitzende des Neuen Schülerkreises, Christoph Ohly.
Statt ein spezielles Thema aufzunehmen, sei es den Versammelten wichtig gewesen, sich noch einmal systematisch dem Werk des verstorbenen Papstes (2005-2013) zu stellen, “so dass man vielleicht auch ein Bild bekommt, was und wie der Theologe Joseph Ratzinger gedacht hat”, sagte Ohly.
Der Schweizer Kurienkardinal Kurt Koch eröffnete das Symposium laut Vatican News mit einem Vortrag über die Grundzüge des theologischen Denkens von Benedikt XVI. Danach folgten etwa Beiträge vom Heiligenkreuzer Abt Maximilian Heim und dem Kirchenrechtler Markus Graulich, Untersekretär der Vatikanbehörde für die Gesetzestexte. Sie sollten Ratzingers vier theologische Ausrichtungen auf Wahrheit, Schönheit, Gemeinschaft und Ausstrahlung des Glaubens vorstellen und einordnen. Den Abschluss bildete ein Interview mit dem ehemaligen Privatsekretär von Benedikt XVI., Erzbischof Georg Gänswein.
Der ursprüngliche Schülerkreis Joseph Ratzinger/Papst Benedikt XVI. setzte sich aus ehemaligen Doktoranden und Habilitanden Ratzingers (1927-2022) zusammen. Das erste Treffen fand im Kontext der Weihe von Ratzinger als Erzbischof von München 1978 statt. Seit der Wahl zum Papst 2005 fanden die Treffen alljährlich in Rom statt. Die Themen wurden ursprünglich Benedikt XVI. immer vorgelegt. 2008 stießen auch jüngere Theologen hinzu, die nicht Ratzinger-Schüler waren. Daraus entstand der sogenannte Neue Schülerkreis.