Erst Randale, dann eine handschriftliche Entschuldigung: Eine 40-jährige Frau, die am 5. April in Georgsmarienhütte wegen mutmaßlichen Fahrens unter Alkoholeinfluss in eine Polizeikontrolle geriet und dabei handgreiflich wurde, hat nun in einem Brief bei den geschädigten Polizistinnen und Polizisten um Verzeihung gebeten. „Rückblickend bin ich über mein Benehmen, von dem ich grundsätzlich weiß, dass es völlig inakzeptabel und unangebracht war, erschüttert, da ein solches Verhalten absolut nicht meinen Werten und meiner Vorstellung eines gemeinsamen Umgangs miteinander entspricht“, heißt es in dem Schreiben laut Mitteilung der Polizeiinspektion Osnabrück von Freitag.
Auf der Rücksitzbank eines Streifenwagens hatte die Frau zunächst eine Polizistin beleidigt, ihr dann ein Haarbüschel ausgerissen und Verletzungen im Gesicht zugefügt. In der Dienststelle verletzte sie weitere vier Polizeikräfte leicht. Die Frau wurde anschließend in eine Klinik eingewiesen, gegen sie wurden mehrere Strafverfahren eingeleitet.
Offenbar bereute die Beschuldigte ihre Grobheit und wandte sich wenige Tage später in ihrem Schreiben voller Bedauern an die Einsatzkräfte. „Ich schäme mich hierfür sehr und möchte mich mit diesen Zeilen aufrichtig und von ganzem Herzen bei Ihnen entschuldigen. Hoffentlich können Sie mir mein Verhalten verzeihen“, formulierte sie.
Die Polizisten zeigten sich keineswegs nachtragend, sondern im Gegenteil gerührt: „Der Brief hat uns überrascht – und er hat uns berührt“, teilte ein Sprecher der Polizeiinspektion am Freitag mit. Natürlich mache er die Tat nicht ungeschehen, denn Kolleginnen und Kollegen seien verletzt worden. Allerdings verdiene eine persönliche, aufrichtige Entschuldigung Anerkennung. „Sie zeigt, dass Werte wie Respekt, Dialogfähigkeit und Einsicht nicht verloren sind.“