Vor der Neuen Synagoge in Erfurt haben zwei Männer in der Nacht zu Sonntag Gedenkzettel angezündet. Wie die Landespolizeiinspektion Erfurt mitteilte, waren die Zettel in Solidarität mit Israel auf den Treppenstufen vor der Synagoge abgelegt worden. In Folge des Brandes kam es zu geringen Verrußungen auf der Treppe. Als Tatverdächtige nahm die Polizei vorübergehend zwei betrunkene Männer libyscher Herkunft im Alter von 22 und 25 Jahren fest. Eine politische Motivation der Tatverdächtigen könne nicht ausgeschlossen werden, hieß es.
Thüringens Ministerpräsident Bodo Ramelow (Linke) verurteilte die Tat: „Das ist keine Ordnungswidrigkeit, das ist auch kein Dummejungenstreich, hier wurden ganz klar rote Linien überschritten.“ Wer Hand an Synagogen, Kirchen oder Moscheen lege, könne für sich selbst keinen Schutz geltend machen, „denn er verstößt gegen unsere Schutzregeln zur Religionsfreiheit in der Verfassung“, hieß es in einer Pressemitteilung der Staatskanzlei.
Ramelow betonte: „Wir stehen fest an der Seite unserer Jüdischen Gemeinde. Die jüdischen Bürgerinnen und Bürger verdienen unseren Schutz und unseren Respekt.“ Es sei beschämend, dass Juden nach dem terroristischen Angriff der Hamas auf Israel auch in Deutschland um ihre Sicherheit fürchten müssen.