Nach dreijähriger Debatte hat der Gemeinderat in Pullach bei München die Umbenennung der Bischof-Meiser-Straße abgelehnt. Die Entscheidung fiel in der Sitzung am Dienstagabend nach einer knappen Stunde mit zehn zu neun Stimmen. Damit behält Pullach seine Meiserstraße genauso wie die bayerischen Kommunen Pfaffenhofen, Weiden, Kulmbach, Ansbach und Schwabach. Für eine Umbenennung hatten sich seit 2006 nur Nürnberg, München und Bayreuth entschieden.
Den Antrag zur Umbenennung hatte das Geschichtsforum Pullach bereits am 14. November 2020 eingereicht. Als Begründung führte das Forum antisemitische Äußerungen Meisers und sein „konsequentes Schweigen“ zu Judenverfolgung und Euthanasie während der NS-Zeit ins Feld. Gegner der Umbenennung hielten dem Bischof zugute, dass er selbst Anfeindungen der NSDAP ausgesetzt war und nach Kriegsende auch bei Menschen, die selbst NS-Opfer waren, hohes Ansehen genoss.