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Psychologe: Weihnachtswerbung löst emotionalen Kaufanreiz aus

Schneeflocken fallen und Glocken klingeln. Weihnachtswerbung sendet uns Signale einer heilen und schönen Welt. Außerdem gehe der Trend zu besonders beeinflussend erzählten Spots, sagt ein Psychologe.

Weihnachtswerbespots sind nach Einschätzung von Werbepsychologen Peter Fischer nicht dazu da, Weihnachten zu feiern oder Christi Geburt zu würdigen. “Werbung dient knallhart als Werkzeug für subtil beeinflussende Verkaufsstrategien”, sagte Fischer von der Triagon Academy in Hamburg am Freitag der Katholischen Nachrichten-Agentur (KNA). Dabei werde eine höhere emotionale Empfänglichkeit zur Weihnachtszeit genutzt und “dass wir in dieser Zeit vielleicht ein bisschen verwundbarer und unkritischer” seien.

Vor der Adventszeit starten viele Unternehmen mit ihren besonderen Weihnachtskampagne. Konsumenten sollten nicht vergessen, dass hinter der Weihnachtswerbung ein riesiger Markt stecke, ordnet Fischer ein. Aufgabe von Werbung sei weder einen Spielfilm zu zeigen noch Gesellschaftskritik zu üben. “Die emotionalen Weihnachtsgeschichten liegen einfach im Trend”, so der Wissenschaftler. Das hänge mit den Erzählformen auf Social Media wie Youtube, Instagram und Tiktok zusammen.

Dort nimmt laut Fischer in den vergangenen eineinhalb Jahren die geschichtenbasierte Werbung zu. In neu entwickelten Werbeformen verschwinde die Grenze zwischen emotionalem Storytelling und dem Versuch Konsum zu fördern. Für “diese Form der Manipulation” würden hunderttausende Euro eingesetzt. Wer sicher sein wolle keiner Manipulation aufzusitzen, sollte besser vor dem Kauf eine Nacht darüber schlafen, empfiehlt Fischer.