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Prozess wegen Hausbrandes mit vier Toten in Solingen gestartet

Am Landgericht Wuppertal muss sich seit Dienstag ein 40 Jahre alter Mann wegen eines vorsätzlich gelegten Brandes mit vier Toten in einem Mehrfamilienhaus in Solingen verantworten. Der aus Solingen stammende Angeklagte soll das Feuer nach Angaben des Landgerichts am 25. März vergangenen Jahres gelegt haben. Eine im Dachgeschoss lebende vierköpfige Familie aus Bulgarien starb bei dem Brand.

Weitere Hausbewohner konnten sich durch Sprünge aus dem Fenster des brennenden Wohnhauses retten. Sie erlitten teilweise schwere Verletzungen und schwere Verbrennungen. Die Staatsanwaltschaft wirft dem mutmaßlichen Täter unter anderem vierfachen Mord vor.

Der mutmaßliche Täter steht noch wegen weiterer Taten vor Gericht. So werden ihm mehrere weitere Mordversuche und versuchte Brandstiftungen zur Last gelegt. Bereits in der Nacht zum 9. November 2022 soll der 40-Jährige dasselbe Mehrfamilienhaus aufgesucht und dort im Treppenhaus ein Feuer entfacht haben. Die Feuerwehr konnte den Brand jedoch löschen, bevor er größeren Schaden verursachen konnte. In dem Haus sollen seinerzeit zehn Menschen gelebt haben.

Am 16. Februar 2024 soll der Angeklagte zudem versucht haben, ein anderes Wohnhaus in Solingen in Brand zu setzen, indem er mehrere Liter brennbarer Flüssigkeit im Treppenhaus verschüttet und angezündet haben soll. Die Flüssigkeit brannte jedoch lediglich oberflächlich, ohne dass das Gebäude in Brand geriet. Die Flammen erloschen von selbst.

Schließlich soll der Angeklagte am 8. April 2024 einen Mann in dessen Wohnung aufgesucht und mit Reizgas besprüht haben. Dann habe er mit einer etwa 45 Zentimeter langen Machete zweimal auf den Kopf des Zeugen eingeschlagen. Die Anklagebehörde wertet die Tat als versuchten Mord in Tateinheit mit gefährlicher Körperverletzung.

Für den Prozess hat das Landgericht Wuppertal zehn Fortsetzungstermine angesetzt. Das Urteil könnte nach jetzigem Stand Mitte März ergehen.