Schafhalter wollen an diesem Mittwoch (8. November) mit ihren Tieren in mehreren Landeshauptstädten gegen eine ihrer Ansicht nach „ungebremste“ Ausbreitung von Wölfen demonstrieren. Die Aktionen sollten auf augenfällige Weise ins Bewusstsein rufen, dass Weidetiere in ihrem natürlichen Lebensraum inzwischen unzumutbaren Gefahren ausgesetzt seien, sagte Wendelin Schmücker vom Förderverein der Deutschen Schafhaltung am Dienstag. In Hannover soll die Kundgebung den Angaben zufolge von 13 bis 15 Uhr vor dem Landtag stattfinden. Weitere Proteste seien zeitgleich in Wiesbaden, Schwerin und Düsseldorf geplant.
Deutschland weise die weltweit dichteste Wolfspopulation auf, hieß es. Dies führe nicht nur zur Bedrohung und Tötung der Weidetiere, sondern auch zu einer Gefährdung von Menschen. Die Weidetiertierhalter und Landbewohner forderten ein „aktives Wolfsmanagement“, um den Bestand zu regulieren. In „Weidetierschutzzonen“ müssten der Schutz und der Erhalt der Weidetiere Vorrang haben und die Bejagung von Wölfen trotz Artenschutz erlaubt sein. Die Bundes- und Landespolitik sei aufgerufen, den Schutzstatus der Wölfe zu ändern – ansonsten gehe in absehbarer Zeit die Weidetierhaltung in Deutschland unwiederbringlich verloren.
In Niedersachsen leben nach Angaben der Landesjägerschaft 50 Wolfsrudel, vier Wolfspaare und ein residenter Einzelwolf in freier Wildbahn. Der Jägerverband ist in dem Bundesland mit dem Wolfsmonitoring beauftragt, also dem Zählen und Dokumentieren der Wolfsvorkommen.