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Protest gegen rechtes “Heldengedenken” in Schleusingen

Etwa 240 Menschen haben nach Polizeiangaben am Samstag im thüringischen Schleusingen gegen einen Aufzug des rechten „Bündnis Zukunft Hildburghausen“ protestiert. Zu der Aktion hatte die Evangelische Kirchengemeinde Schleusingen unter dem Motto „Herz statt Hetze“ aufgerufen. Nach einem Konzert mit „Prinzen“-Sänger Sebastian Krumbiegel in der Schleusinger Kreuzkirche und einem Friedensgebet fand nach Polizeiangaben vom Sonntag vor der Kirche ein stiller Protest statt.

Der zeitgleiche rechtsextreme Aufzug zählte laut Polizei etwa 95 Teilnehmerinnen und Teilnehmer und führte vom Schleusinger Bahnhof zum Schmuckplatz. Während der Demonstration sei es zu geringen Verkehrsbehinderungen gekommen. Weitere Vorkommnisse habe es nicht gegeben. Im Einsatz seien ausschließlich Thüringer Polizeikräfte gewesen.

Die Kirchengemeinde erklärte auf ihrer Webseite, es sei wichtig, ein Zeichen gegen Antisemitismus, Rassismus, Fremdenfeindlichkeit und Hass gegen Andersdenkende und Andersseiende zu setzen. Die geschichtsvergessene Verherrlichung der Zeit des Nationalsozialismus und antidemokratische Tendenzen bedrohten die freiheitlich-demokratische Grundordnung, „auf der wir in unserem Land leben dürfen“. Besonderen Ausdruck findet dies im sogenannten „Heldengedenkmarsch“, welcher auch in diesem Jahr wieder in Schleusingen stattfinde.

Hinter dem Aufzug und dem „Bündnis Zukunft Hildburghausen“ steckt der Südthüringer Neonazi-Aktivist, Gastwirt, Unternehmer und Rechtsrock-Veranstalter Tommy Frenck. Frenck sitzt für das rechtsextreme Bündnis im Kreistag Hildburghausen.