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Projekt “Schleiereulenretter” in der Wetterau gestartet

Der Wetteraukreis hat ein Projekt zum Schutz der gefährdeten Schleiereule gestartet. In einem ersten Schritt wurden im vergangenen Jahr zehn neue Nistkästen angebracht, wie der Kreis mitteilte. Jetzt werde das Projekt ausgeweitet, weitere Nistplätze geschaffen und in der Nähe Blühstreifen und Brachflächen angelegt.

Laut Kreis fehlt es den Tieren an Nahrung, Lebensräumen und sicheren Nistplätzen. Die Zahl der Brutpaare sei von etwa 2.000 Schleiereulenpaaren in Hessen im Jahr 2007 auf mittlerweile nur noch 100 bis 200 Paare zurückgegangen, erklärte die Kreis-Sprecherin Deliah Werkmeister auf Anfrage des Evangelischen Pressedienstes (epd): „m Wetteraukreis kommen bis zu 20 Prozent dieser Paare vor.“

Für das Projekt „SchleiereulenRetter/in“ habe der Naturschutzfonds Wetterau gezielt Scheunen- und Gebäudebesitzer angesprochen. „Alle bisherigen Projektpartner sind ehrenamtlich tätig“, berichtete Werkmeister. „Das sind zum Beispiel Landwirte, Privatpersonen oder Mitglieder von Naturschutzvereinen, die sich bereit erklärt haben, bei sich zu Hause einen Nistkasten anzubringen.“ Die Nisthilfen entstanden in einer kleinen Schreinerei in Münzenberg. Ein Baumkletterer brachte sie hoch oben in den Scheunen an, wo die Eulen ungestört brüten können.

Auch Kirchtürme eigneten sich als Nistplatz, betonte Werkmeister. „Die Vögel werden auch nicht durch laute Kirchenglocken gestört. Sie brauchen vor allem einen geschützten Platz.“ Kirchengemeinden könnten Teil des Projekts werden und etwa Nistkästen an Gebäuden anbringen, Flächen für die dauerhafte Anlage von Blühstreifen zur Verfügung stellen, Beobachtungen melden und für das Projekt werben.