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Prior der Gemeinschaft von Bose wird Vatikan-Berater

Das Verhältnis zwischen dem Vatikan und der Gemeinschaft von Bose war nach dem Konflikt um deren Gründer belastet. Das scheint vorbei zu sein: Nun wurde der amtierende Prior gewissermaßen “geadelt”.

Nach Konflikten in den vergangenen Jahren hat sich das Verhältnis zwischen dem Vatikan und der im Piemont ansässigen Klostergemeinschaft von Bose offenbar wieder stabilisiert. Wie der Vatikan am Freitag mitteilte, wurde der Prior der Gemeinschaft, Sabino Chiala, von Papst Franziskus zum Konsultor (Berater) des Dikasteriums für die Ostkirchen ernannt. Chiala ist seit 2022 Vorsteher der Gemeinschaft von Männern und Frauen, die Traditionen des westlichen und östlichen Mönchtums verbindet und sich als ökumenisches Zentrum etablierte.

Die Gemeinschaft geriet 2020 wegen ihres Gründers Enzo Bianchi in die Schlagzeilen: Er und drei weitere Mitglieder wurden nach einer Visitation vom Vatikan aufgefordert, das Kloster zu verlassen. Grund dafür waren offenbar Spannungen mit Prior Luciano Maniardi, der 2017 als erster Nachfolger Bianchis gewählt worden war.

Bianchi, einer der bekanntesten geistlichen Autoren Italiens, hatte die Gemeinschaft 1965 ins Leben gerufen. Zunächst kündigte er an, sich der vatikanischen Aufforderung zu beugen, weigerte sich anschließend aber aufgrund gesundheitlicher Gründe, ihr Folge zu leisten. Im Juni 2021 verließ er die Gemeinschaft schließlich. 2023 wurde bekannt, dass Bianchi eine neue Gemeinschaft gegründet hat: Sie befindet sich ebenfalls im Piemont und heißt “Casa Madia”.