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Präses Kurschus und Ministerin Steffens werben für Akzeptanz von Maßregelvollzug

HERNE – Die westfälische Präses Annette Kurschus und die nordrhein-westfälische Gesundheitsministerin Barbara Steffens werben für eine sachliche Debatte über Forensische Kliniken. Auch Menschen, die aufgrund von psychischen Krankheiten und Suchtkrankheit eine Straftat begangen haben, hätten Anspruch auf eine Therapie, sagte Steffens nach Angaben der westfälischen Kirche bei einem Treffen des Initiativkreises „Sicherheit durch Therapie“ in Herne. Forensische Kliniken dienten dem Schutz der Bürger, „denn Therapie bringt Sicherheit“. Der Initiativkreis wurde 1997 vom damaligen Präses der Evangelischen Kirche von Westfalen, Manfred Sorg, gegründet.
Jeder Mensch habe das Recht auf die Eröffnung von Zukunftsperspektiven, betonte Präses Kurschus. Indem sich Bürger aktiv für eine menschenwürdige Unterbringung und Therapie von Straftätern einsetzten – und sei es dadurch, dass sie den Klinikstandort in ihrer Stadt akzeptierten –, sei jedem Betroffenen geholfen. Bei der Problematik müssten alle Seiten ernst genommen werden. So gelte das seelsorgliche Handeln der Kirche den Opfern und deren Familien, den Tätern und ihren Angehörigen, den Mitarbeitenden im Maßregelvollzug sowie Anwohnern in der Nähe von Kliniken, die sich um Sicherheit und Lebensqualität sorgen, so Kurschus.
Ministerin Steffens würdigte das Engagement des Initiativkreises „Sicherheit durch Therapie im Maßregelvollzug“. Wenn Kliniken in Wohngebieten entstehen sollen, reagierten Anwohner oft aus Unwissenheit mit Unbehagen, Angst und Ablehnung, sagte Steffens. Hier sei das Wirken von Menschen unverzichtbar, „die sachlich vermitteln können, dass die Therapie kranker Straftäter der beste Schutz für alle ist“. Menschen dürften wegen ihrer Krankheit nicht ausgegrenzt werden, mahnte sie. epd