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Polnische Stiftung “Borussia” mit “Hosenfeld-Szpilman-Preis” geehrt

Die polnische Nichtregierungsorganisation „Borussia – Stiftung und Kulturgemeinschaft“ aus Olsztyn (Allenstein) ist mit dem Hosenfeld-Szpilman-Preis ausgezeichnet worden. Gewürdigt wurde sie für ihren internationalen, lebendigen Austausch zur Erinnerungskultur, wie die Stadt Lüneburg am Freitag mitteilte. Der mit 5.000 Euro dotierte Preis wurde den Angaben zufolge am Donnerstag übergeben.

Die Stiftung erforscht und vermittelt die Kultur Ermlands und Masurens. Sie setzt sich für Toleranz und Dialog zwischen Menschen unterschiedlicher Kulturen und Religionen ein und organisiert unter anderem internationale Jugendaustauschprogramme. Der seit 2005 bestehende Hosenfeld-Szpilman-Preis erinnert an die Rettung des polnischen Komponisten Wladyslaw Szpilman (1911-2000) durch den Wehrmachtsoffizier Wilm Hosenfeld im Jahr 1944. Er steht den Angaben zufolge für einen Sieg der Mitmenschlichkeit über Gewalt und Gehorsam.

Der Preis wurde gemeinsam von Hansestadt, Universitätsgesellschaft und Museumsstiftung Lüneburg im Audimax der Leuphana Universität verliehen. Unter den Gästen waren laut Stadt auch die Enkelkinder der Namensgeber, Alina Szpilman und Friedhelm Hosenfeld.

Der Ehrenvorsitzende der „Stiftung 20. Juli 1944“, Axel Smend würdigte die aktuellen Preisträger: „Die Borussia sind Bewahrer und Vermittler des kulturellen Erbes und grenzüberschreitend Impulsgeber für einen lebendigen Dialog“, sagte er. „Borussia entwickelt mit ihrer unermüdlichen Arbeit ein Gegengewicht zu Rechtsextremismus und Antisemitismus.“

Der Hosenfeld-Szpilman-Preis wurde zunächst und bis 2017 durch die Universität Lüneburg verliehen. 2023 vergab erstmals ein Kuratorium aus Universitätsgesellschaft, Museumsstiftung und Hansestadt Lüneburg den Preis, der vom Rotary Club von Lüneburg und der Stadt finanziert wird.