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Polizei Dortmund startet Aufklärungskampagne zu Kinderpornografie

Mit einer neuen Aufklärungskampagne will die Polizei Dortmund ab Montag Kinder und Jugendliche sowie Lehrkräfte und Eltern dafür sensibilisieren, dass schon der Besitz von kinderpornografischen Bildern oder Videos strafbar ist. „Es kommt immer wieder vor, dass Kinder und Jugendliche in Gruppenchats oder über Social Media kinderpornografische Bilder verschicken oder sie sich ansehen“, sagte Oliver Peiler von der Polizei Dortmund am Freitag. Werden die Inhalte angeklickt, würden sie meistens automatisch in der Galerie des Smartphones gespeichert. „Viele wissen einfach nicht, dass das allein schon strafbar ist“, sagte der Leiter der Kriminalprävention bei der Dortmunder Polizei weiter.

Auch das Versenden kinderpornografischer Bilder sei ein Straftatbestand, sagte Peiler. „Manchmal schicken Schüler das Bild an eine Lehrkraft, um zu fragen, wie sie damit umgehen sollen. Dann geraten sie selbst schnell in den Fokus der Ermittlungen, genauso wie die Lehrkraft.“ Besser sei es, im persönlichen Gespräch um Rat zu fragen, oder sich direkt an die Polizei zu wenden. „Außerdem sollten sich die Betroffenen im Gruppenchat eindeutig von den Inhalten abgrenzen, indem sie zum Beispiel dazu auffordern, das Bild zu löschen oder auf die Straftat hinweisen.“

Etwa ein Viertel der Strafverfahren zu Kinderpornografie betreffen laut Polizei Dortmund das Umfeld von Kindern und Jugendlichen. Dabei sei dies gar nicht die eigentliche Ziel-Tätergruppe, betonte Peiler. „Die eigentlichen Täter sind ja die Pädophilen und Kriminellen, die diese Bilder ursprünglich in Umlauf gebracht haben.“ Durch die vielen Strafverfahren aus dem Bereich der Schulen fehlten den Beamten Ressourcen bei den Ermittlungen zu den eigentlichen Tätern. Durch die Kampagne erhofft sich die Polizei einen Rückgang der Anzeigen und Ermittlungsverfahren gegen Kinder, Jugendliche und Lehrkräfte.

Die Polizei Dortmund arbeitet bei der Präventionsarbeit unter anderem mit der Stadt, den Schulen, dem Stadtsportbund und dem Jugendamt zusammen. Außerdem gibt es eine Internetseite mit Infos und Aufklärungsvideos für verschiedene Zielgruppen. Diese sollen laut Polizei auch per Social Media verbreitet werden, um viele Kinder und Jugendliche zu erreichen. Das regionale Präventionskonzept ist Teil der bundesweiten Kampagne „Sounds Wrong“ (englisch: klingt falsch).