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Pilotprojekt soll Familien mit Sternenkindern unterstützen

Wie umgehen mit einer Totgeburt? Mit dieser schweren Frage setzt sich ein Pilotprojekt der Sozialstiftung NRW auseinander. Ein Leitfaden soll in Zukunft betroffene Familien besser unterstützen.

Von Totgeburten betroffene Familien sollen in Zukunft mit einem Leitfaden der Sozialstiftung Nordrhein-Westfalen unterstützt werden. “Der Verlust eines Sternenkindes trifft Familien ins Mark”, erklärte der Vorsitzende des Stiftungsrates, Marco Schmitz, am Freitag in Düsseldorf. “Viele Mütter und Väter fühlen sich in dieser schweren Zeit allein gelassen, weil passende Hilfen fehlen oder nicht vernetzt sind.”. Der Leitfaden soll im Rahmen eines Pilotprojekts am Elisabeth-Krankenhaus in Essen entwickelt werden.

Laut Stiftung ist die Zahl der Totgeburten in Deutschland zwischen 2010 und 2022 von 3,6 auf 4,4 Kinder pro 1.000 Geburten gestiegen. Hinzu komme eine unbekannte Zahl von Fehlgeburten, die oft im Verborgenen blieben.

Mit dem Projekt will die Stiftung die medizinische und psychologische Begleitung der Familien stärken. Zwar gebe es bereits punktuell Unterstützungsangebote, bislang fehlten aber klare Standards und ein Netzwerk. Der Leitfaden soll auch beteiligten Berufsgruppen Orientierung bieten.

Teil der Handreichung sollen Informationen zur Beisetzung eines Sternenkindes und zu Rückbildungskursen nach Fehlgeburten sein. In einem ersten Schritt des Projektes werden den Angaben zufolge Betroffene befragt, um die Bedürfnisse zu ermitteln und die Versorgungslage zu analysieren. Das Projekt ist auf 28 Monate ausgelegt. Die wissenschaftliche Begleitung übernimmt die Universität Köln.