Er schreibt abwechselnd Biografien und philosophische Bücher. Für Rüdiger Safranski gehört beides zusammen. Jetzt wird der langjährige Moderator des Philosophischen Quartetts 80 Jahre alt.
Der Philosoph und Buchautor Rüdiger Safranski wird am 1. Januar 80 Jahre alt. Der im schwäbischen Rottweil geborene Schriftsteller wurde vor allem durch seine in viele Sprachen übersetzten Biographien über E.T.A. Hoffmann, Schopenhauer, Heidegger, Nietzsche, Hölderlin, Schiller und Goethe bekannt. Zuletzt erschien in diesem Jahr sein Buch über das Schreiben als Franz Kafkas Lebensform.
Seine großen philosophischen Essays handeln von der Wahrheit, vom Bösen, von der Romantik, der Globalisierung sowie von der Zeit. Im kommenden Jahr will er ein Buch über den menschlichen Geist im Schatten der Künstlichen Intelligenz veröffentlichen.
Safranskis Gabe sei es, schwierige Zusammenhänge in auch für Laien nachvollziehbare und verständliche Worte zu fassen, sagen Kritiker. Es gelinge ihm, die philosophische Ader seines Publikums anzuregen, die Leser zu unterhalten – und dabei immer auch der Sache gerecht zu werden.
Safranski, der im badischen Badenweiler lebt, studierte ab 1965 Philosophie, Germanistik, Geschichte und Kunstgeschichte an den Universitäten Frankfurt am Main und Berlin. 1970 gehörte er zu den Gründungsmitgliedern der maoistisch orientierten Kommunistischen Partei Deutschlands/Aufbauorganisation (KPD/AO). An der Freien Universität Berlin arbeitete er von 1972 bis 1977 als wissenschaftlicher Assistent im Fachbereich Germanistik und promovierte 1976 mit Studien zur Entwicklung der Arbeiterliteratur in der Bundesrepublik. Nach weiteren Stationen ließ er sich 1987 als freier Schriftsteller in Berlin nieder.
Von 2002 bis 2012 moderierte Safranski zusammen mit Peter Sloterdijk das “Philosophische Quartett” im ZDF. Für Debatten sorgte er Ende 2015 mit kritischen Äußerungen über die deutsche Flüchtlingspolitik und den Islam. Er erklärte, die Politik habe die Entscheidung getroffen, Deutschland “zu fluten”. Der “Spiegel” warf ihm vor, ein Stichwort-Geber der Neuen Rechten zu sein.
Safranski erhielt zahlreiche Auszeichnungen. So wurde er mit dem Literaturpreis der Konrad-Adenauer-Stiftung (2014), mit dem Thomas-Mann-Preis (2014), mit dem Ludwig-Börne-Preis (2017) und mit dem Deutschen Nationalpreis (2018) geehrt.