Artikel teilen:

Philologenverband kritisiert Klassengröße an Gymnasien

Die großen Klassen an Gymnasien kritisiert der Philologenverband Baden-Württemberg. „Es ist ein Skandal, dass der Landtag bereits 1979 die Verkleinerung der Klassengröße beschlossen hat, strukturell sich aber nichts Wesentliches geändert hat“, teilte der Verband am Freitag mit.

So saßen laut dem Statistischen Landesamt im Schuljahr 2023/24 in 350 Gymnasiumklassen mehr als 30 Schüler. Das seien 4,2 Prozent aller Klassen. Die Zahlen beziehen sich auf die Klassenstufen fünf bis elf. Der Philologenverband schreibt dazu: „Dabei ist längst empirisch belegt, dass die Klassengröße maßgeblich den Lernerfolg der Kinder und Jugendlichen beeinflusst.“ Die Klassen müssten deutlich verkleinert werden.

Das baden-württembergische Kultusministerium hatte in einem Schreiben von Mitte Januar Stellung bezogen. Darin erläuterte das Ministerium, dass der Klassenteiler seit 2000/2001 mehrfach gesenkt worden sei. „Bei den Gymnasien von 33 auf 30 Schüler.“ Zudem habe die Landesregierung Unterstützung für die Lehrer in die Schulen geholt, etwa pädagogische Assistenzkräfte. Durch Umzüge während des Schuljahres veränderten sich manchmal die Klassenteiler. Sollten die Klassen zu groß sein, könnten auch Lehrer anderer Schulen hingeschickt werden.

Weiter schreibt das Ministerium, dass der Klassenteiler ein rechnerisches Instrument der Ressourcenzuweisung sei. Die Schule erhalte dementsprechend ein Budget. „Die tatsächliche Klassenbildung obliegt der Schulleitung.“ Zudem zeigten wissenschaftliche Befunde keine, beziehungsweise keine monokausalen Zusammenhänge zwischen Klassengröße und Noten. (0297/07.02.2025)