Niedersachsens Sozialminister Andreas Philippi hat mit Blick auf den Internationalen Tag gegen Gewalt an Frauen am 25. November betont, das Bundesland wolle sich daran messen lassen, dass es Frauen ausreichend schütze. Wichtig sei es, über Taten zu sprechen, sagte Philippi am Freitag in Hannover. „Schweigen schützt die Täter. Wir müssen das Schweigen brechen. Es erfüllt mich mit großer Sorge, dass die polizeiliche Kriminalstatistik in 2022 einen deutlichen Anstieg der Fälle ausweist.“
Es sei ein Skandal, dass Frauen die größte Gefahr „ausgerechnet dort droht, wo sie sich sicher und aufgehoben fühlen sollten – zu Hause, in der Partnerschaft“, ergänzte Philippi. In Deutschland werde mutmaßlich jede dritte Frau einmal im Leben Opfer physischer oder sexualisierter Gewalt. Die Dunkelziffer dürfte ungleich höher sein.
Gewalt gegen Frauen und Mädchen sei mit keinem Gesetz, mit keiner Religion, mit keinem Argument der Welt zu rechtfertigen, betonte Philippi. „Egal ob körperliche, psychische, sexualisierte oder strukturelle Gewalt, ob auf der Straße, Zuhause oder am Arbeitsplatz – wir dürfen Gewalt an Frauen und Mädchen nicht zulassen!“
Seit 1991 macht die UN-Kampagne „Orange The World“ auf Gewalt, insbesondere gegen Frauen und Mädchen, aufmerksam. In diesem Jahr steht Gewalt im öffentlichen Leben und in der digitalen Welt im Fokus.