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Pfarrer waschen Passanten in Dresden die Füße

Eine Gruppe evangelischer Pfarrerinnen und Pfarrer bietet am Gründonnerstag in der Dresdner Innenstadt eine Fußwaschung nach biblischem Vorbild an. Sie stünden am Nachmittag mit entsprechender Ausstattung vor der Frauenkirche und auf der Prager Straße bereit, teilten die evangelisch-lutherischen Kirchgemeinden in Dresden mit. Wem eine Fußwaschung zu intim sei, könne sich auch segnen oder mit einem Öl salben lassen.

Der kirchliche Brauch der Fußwaschung am Gründonnerstag geht auf den biblischen Bericht vom letzten Abendmahl Jesu mit seinen Jüngern zurück. Dabei wusch er ihnen auch die Füße. Obwohl diese Waschung eigentlich eine Aufgabe für Diener war, übernahm es Jesus laut Bericht selbst.

Bei dem Brauch werde die äußere Reinigung mit einer inneren Reinigung verbunden, hieß es. Er sei wie die christliche Salbung ein Ausdruck der Wertschätzung.

Mitinitiator Pfarrer Johannes Bartels erklärte: „Mit dieser Aktion wollen wir den Menschen dienen, indem wir ihnen etwas Gutes tun.“ Bartels und andere Pfarrerinnen und Pfarrer hatten erstmals beim Wave-Gotik-Treffen in Leipzig Fußwaschungen und Segnungen angeboten. Die Resonanz sei überwältigend gewesen, hieß es.

Christen bezeichnen den Tag vor dem Karfreitag, dem Todestag Jesu, als Gründonnerstag. Der Name leitet sich vermutlich von dem althochdeutschen Wort „grînen“ ab, was Greinen oder Weinen bedeutet. Die Karwoche ist die Vorbereitung auf Ostern, das älteste und höchste Fest der Christenheit, mit dem die Auferstehung Jesu von den Toten gefeiert wird.