Die pfälzische Kirchenpräsidentin Dorothee Wüst hat anlässlich des Reformationstages an die bleibende Aufgabe der Kirche erinnert, „Gott ins Spiel der Welt“ zu bringen. Heute wie vor mehr als 500 Jahren, als der Reformator Martin Luther seine 95 Thesen für eine Kirchenreform an die Wittenberger Schlosskirche anschlug, gehe es um das Seelenheil der Menschen, sagte Wüst am Dienstag im saarpfälzischen Homburg bei einem Grußwort zum offiziellen Reformationsempfang des Saarlandes.
Zentral wichtig für die Zukunft der Kirche sei deren Glaubwürdigkeit, sagte Wüst. „Wir können noch so viele Worte als Kirche machen, aber wenn man ihnen nicht abspürt, dass wir sie aus unserem Glauben an einen menschenfreundlichen, friedliebenden und zutiefst kommunikativen Gott machen, sind sie alle in den Wind geredet.“ Gerade in der heutigen durch Krisen und Kriegen geprägten Zeit brauchten die Menschen die Kirche – und sie kämen ihr zugleich in Scharen abhanden, sagte die Kirchenpräsidentin. Relevanz werde die Kirche aber nur haben, wenn man ihr glaube, „dass uns an jedem einzelnen Menschen gelegen ist, von denen jeder einzelne unser ganzes Herz verdient“.