Pumuckl, Beethoven und der Heilige Bonifatius haben es schon auf Ampeln geschafft. In Köln läuft eine Petition für das jecke Dreigestirn als Ampelmännchen – karnevalistisch prominenteste Unterstützung schließt sich an.
Ampelmännchen gibt es inzwischen in vielen Städten in lokalpatriotischer Gestaltung. Manche Kölnerinnen und Kölner wollen das auch und fordern den Stadtrat auf, die Hoheiten des Karnevals in der Domstadt auf den Ampeln zu verewigen. Dazu läuft seit Mittwoch eine Petition auf der Plattform change.org. Das Dreigestirn regele in Köln vieles, aber bisher nicht den Verkehr, so das Schreiben. “Die Folge: Es läuft noch nicht so 100 Prozent rund”, heißt es mit Verweis auf Kölner Dauerbaustellen und lange Ampelwartezeiten für Fußgänger. Den Petenten schwebt vor, dass der Prinz beim Grünwerden winkt, die Jungfrau das gelbe Licht schmückt und der Bauer bei Rot zum Stehenbleiben mahnt. Nach einem Tag haben bisher rund 100 Menschen unterschrieben.
Den “kölschen Frohsinn auch an der Ampel” unterstützt auch das Festkomitee Kölner Karneval. Karnevalistische Motive auf Kölner Ampeln wären eine schöne Möglichkeit für mehr Sichtbarkeit des immateriellen Kulturguts Karneval, wie Festkomitee-Präsident Christoph Kuckelkorn auf Anfrage der Katholischen Nachrichten-Agentur (KNA) sagte. Gleichzeitig dämpfe er die Erwartungen: “Wir haben die Idee selbst schon verfolgt und beispielsweise die Narrenkappe als Motiv vorgeschlagen. Bisher wurden solche Ampelfiguren leider von der Stadt aus Sicherheitsgründen abgelehnt.”
Nicht nur der Karneval konnte die Kölner Stadtoberen bisher nicht überzeugen. Der Versuch, die Maus auf einer Ampel nahe des WDR zu verewigen, scheiterte vor gut drei Jahren. Und noch einige Jahre davor wurde nichts aus dem Versuch, Ampeln mit den Figuren des bekannten Hänneschen-Theaters, Tünnes und Schäl, aufzustellen. Im Kölner Stadtteil Ehrenfeld gibt es allerdings seit mehr als zehn Jahren zwei Ampeln mit Ampelfrau statt Ampelmann. Außerdem prangten schon mal kurzzeitig während des Christopher Street Days gleichgeschlechtliche Paare an einigen Kölner Ampeln.
Allerdings dürfen Lichtsignalanlagen – wie sie offiziell heißen – mit kreativen Ampelmännchen die Verkehrssicherheit nicht gefährden. Den Motiven muss in der jeweilige Stadtrat zustimmen.
Bayerns Landeshauptstadt München hat jüngst eine Pumuckl-Ampel bekommen, in Mainz blinkt nahe des ZDF ein Mainzelmännchen. Bonn ehrt einen seiner berühmtesten Söhne Beethoven mit dessen Silhouette auf grünen Ampeln. In Duisburg gibt es zur Erinnerung an die Bergbau-Tradition Fußgängerampeln mit Bergmann und Grubenlicht, in Hameln regelt der Rattenfänger den Verkehr. Im hessischen Fulda ist man stolz auf den Heiligen Bonifatius als Ampelmännchen.
Auch in Stuttgart haben es zwei schwäbische Kinderlieblinge auf die Ampeln vor dem Hauptbahnhof geschafft: Äffle und Pferdle. Damit es aber nicht zu Verwechselungen kommt, leuchten direkt daneben die altbekannten Ampelmännchen.