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Parolin erhält Friedenspreis – Rede bei Vereinten Nationen

Nicht Verträge verändern die Welt, sondern das Herz des Menschen, sagt der päpstliche Chefdiplomat in New York. Seinen neuen Chef Leo XIV. stellt er in eine Reihe mit den großen Friedenspäpsten des 20. Jahrhunderts.

Der vatikanische Kardinalstaatssekretär Pietro Parolin hat in New York den renommierte “Path to Peace Award” erhalten. Die von der gleichnamigen Stiftung am Montagabend (Ortszeit) an die Nummer zwei des Vatikan verliehene Auszeichnung würdige seinen Einsatz für Gerechtigkeit und Frieden im Namen des Papstes, hieß es. Parolin unterstrich in seiner Dankesrede, dass Frieden Geduld, Mut und Kreativität erfordere. “Nicht Verträge verändern die Welt, sondern das Herz des Menschen”, sagte er laut dem Nachrichtenportal Vatican News. Der Preis sei auch eine Anerkennung für all jene, die täglich mit dem Papst an dieser Vision arbeiten.

Weiter hob Parolin die Rolle des Heiligen Stuhls in der internationalen Friedensarbeit hervor und verwies auf das diplomatische Engagement seiner Vorgänger. Die Päpste hätten stets den Weg zu einer friedlicheren Welt gewiesen – vom prophetischen Ruf Pauls VI. (1963-1978) zu einem moralischen Erneuerungsprozess bis hin zur “Kultur des Dialogs” unter Papst Franziskus (2013-2025).

Besonderes Augenmerk legte Parolin auf das laufende kirchliche Jubiläumsjahr 2025, das auch an zentrale Papstbesuche bei den Vereinten Nationen erinnert: Paul VI. 1965, Johannes Paul II. 1995 und Franziskus 2015. Jeder habe auf seine Weise globale Verantwortung und Würde betont.

Zuvor hatte Parolin bei einem Besuch bei den Vereinten Nationen anlässlich der Wahl des neuen Papstes Leo XIV. die Weltorganisation zum gemeinsamen Einsatz für Frieden und Gerechtigkeit aufgerufen. “In einer Welt, die von Spaltung, Konflikten und drängenden globalen Problemen – vom Klimawandel bis zur Migration und künstlichen Intelligenz – geprägt ist, ruft uns Papst Leo zu einer Diplomatie der Begegnung auf”, sagte Parolin.

Unerschütterlich werde der Heilige Stuhl die Vereinten Nationen dabei unterstützen, “ein Forum zu sein, in dem die Staaten in einen Dialog treten, die Stimmen ihrer Völker zur Geltung bringen und Lösungen für die größten Herausforderungen der Menschheit erarbeiten”.