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Papst spricht mit Libanons Regierungschef über Frieden in Nahost

Der Machtwechsel in Syrien wirkt sich auch auf den Libanon aus, der sich seit Jahren in einer Staatskrise befindet. Vor diesem Hintergrund kam es nun zu einem wichtigen Treffen im Vatikan.

Papst Franziskus hat mit dem libanesischen Ministerpräsidenten Nadschib Mikati über die schwierige Lage im Zedernstaat gesprochen. Bei der Audienz am Freitag im Vatikan ging es um die wirtschaftliche und gesellschaftliche Situation im Libanon, die vom anhaltenden Fehlen regulärer Präsidentschaftswahlen geprägt sei, wie der Vatikan mitteilte.

Die für den Süden des Landes erzielte Waffenruhe begrüßten die Gesprächsteilnehmer einhellig. Sie äußerten die Hoffnung auf ein weiteres friedliches Zusammenleben der verschiedenen Religionen im Libanon. Dies könne auch den Frieden im Nahen Osten fördern, hieß es.

Bei der Unterredung in “herzlicher Atmosphäre” wurden die guten diplomatischen Beziehungen zwischen dem Heiligen Stuhl und dem Libanon sowie die Bedeutung des Beitrags der katholischen Kirche und der Christen im Land betont. An dem Treffen nahmen auch Kardinalstaatssekretär Pietro Parolin und der vatikanische Außenbeauftragte Erzbischof Paul Richard Gallagher teil.

Der sunnitische Muslim Mikati (69), einer der reichsten Unternehmer des Landes, ist seit Juli 2021 geschäftsführender Regierungschef. Dagegen muss der zu wählende Staatspräsident laut der libanesischen Verfassung maronitischer Christ sein. Mikati galt als Verbündeter des kürzlich gestürzten syrischen Machthabers Baschar al-Assad. Zuletzt hatte Franziskus Mikati im März 2023 empfangen. Bei einem Libanon-Besuch im Juni 2024 führte Parolin Gespräche mit dem Politiker, der seit 2005 mehrfach an der Spitze der libanesischen Regierung stand.