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Papst liebt Lyrik: Dante, Dostojewski, Hölderlin – und Tolkien

Dass Papst Franziskus den deutschen Dichter Hölderlin verehrt, hatte er selbst einmal erwähnt. Nun gibt es ein Buch mit Poesie nach dem Geschmack des Pontifex. Ob er auch im Krankenhaus Lyrik liest, ist nicht bekannt.

Papst Franziskus ist ein großer Verehrer von Gedichten. “Ich mag Poesie so sehr … Poesie ist voller Metaphern”, wird er in einem neuen Buch zitiert. Wer solche Sprachbilder verstehe, könne sein Denken agil, intuitiv, flexibel und scharfsinnig machen. “Wer Fantasie hat, versteift sich nicht, hat Sinn für Humor und genießt stets die Süße der Barmherzigkeit und der inneren Freiheit.”

Das Buch “Viva la Poesia” (“Es lebe die Poesie”, Edizioni Ares, 224 Seiten, 18,50 Euro) enthält laut Verlagsangaben erstmals sämtliche Schriften von Franziskus zu Poesie und Literatur, die er seit seiner Papstwahl am 13. März 2013 verfasst hat. Ebenso werde das breite Spektrum der Autoren skizziert, die den in Argentinien als Jorge Mario Bergoglio geborenen Papst geprägt haben, von Dante bis Dostojewski, von Vergil bis Borges, über den deutschen Dichter Friedrich Hölderlin bis zum Schöpfer des Epos “Herr der Ringe”, John Ronald Reuel (J.R.R.) Tolkien.

Auf dem Buchumschlag sind die handgeschriebenen Worte des Papstes “Viva la Poesia” als Faksimile in Rot abgebildet. Herausgeber ist der Theologe Antonio Spadaro, Untersekretär des Dikasteriums für Kultur und Bildung und ehemaliger Leiter der Jesuiten-Zeitschrift “La Civilta Cattolica”.

Im Oktober hatte Franziskus bei einem Empfang der baden-württembergischen CDU-Fraktion im Vatikan auf Deutsch gesagt: “Ich liebe Hölderlin”. Die Gäste hatten ihm eine Gesamtausgabe des aus Lauffen am Neckar stammenden Dichters Hölderlin (1770-1843) geschenkt. Seit 14. Februar befindet sich Franziskus mit einer schweren Atemwegserkrankung in der römischen Gemelli-Klinik.