Vatikanstadt – Papst Franziskus hatte nach eigenen Worten immer wieder Glaubenszweifel. Oft habe er religiöse Krisen erlebt, „als Jugendlicher, Seminarist, Priester, Ordensmann, Bischof und Papst“, sagte er beim Besuch eines römischen Studienkollegs. Dabei habe er auch „die Unverfrorenheit besessen, Jesus zu tadeln“, und den Glauben als Illusion oder Alibi empfunden. Solche Zweifel bezeichnete der 79-jährige Papst gleichwohl als notwendig: Einem Christen, der keine Glaubenskrisen kenne, fehle etwas.
Eine Krise bedeute zugleich Gefahr und Chance, so Franziskus. „Ein Christ – das habe ich gelernt – darf keine Angst haben, in eine Krise zu geraten: Es ist ein Zeichen, dass er vorwärtsgeht, dass er nicht am Ufer des Flusses oder des Meeres ankert.“ Zum Risiko des Unterwegsseins gehöre auch, Fehler zu machen; den größeren Fehler mache aber, wer stillstehe. „Riskiere etwas für hehre Ziele, riskiere, dir die Hände schmutzig zu machen“, sagte der Papst. KNA
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