Die Regierungskommission „Pandemievorsorge“ in Sachsen-Anhalt stellt der Landesregierung ein gemischtes Zeugnis im Umgang mit der Corona-Pandemie aus. Man habe auf allen staatlichen Ebenen und in der Zivilgesellschaft ein sehr hohes Engagement und Verantwortungsbewusstsein festgestellt, das auch die Bereitschaft zu Korrekturen umfasst habe, heißt es in dem Abschlussbericht der Kommission, der am Dienstag in Magdeburg veröffentlicht wurde. Die politische Leitungsebene habe Maßnahmen ergriffen, „die nach dem jeweiligen Informationsstand angemessen und zielführend erschienen“.
Jedoch habe es auch Fehler gegeben, macht der Bericht deutlich. Staat und Gesellschaft seien auf die Pandemie trotz eines vorhandenen Rahmenplans nicht ausreichend vorbereitet gewesen. An vielen Stellen habe es an Konzepten, Ausstattung, Wissen und Standards gefehlt.
Insbesondere kritisieren die 16 Kommissionsmitglieder den Umgang mit Menschen in Pflegeheimen. Einige Interventionen seien mit einer substanziellen Übertretung der individuellen Rechte und Freiheiten einer besonders verletzlichen Population einhergegangen, heißt es in dem Bericht. „Viele Bewohnerinnen und Bewohner dürften ihre letzten Wochen oder Monate auf
ihrem Zimmer oder den Innenraum der Einrichtung beschränkt verbracht haben, in Isolation von Familie und Freunden“, schreibt die Kommission weiter.