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Pädagogin: Kinder unter 14 Jahren brauchen kein Smartphone

Kinder unter 14 Jahren brauchen aus Sicht der Pädagogin und Buchautorin Silke Müller kein Smartphone. Vorher seien sie „charakterlich noch nicht in der Lage dazu“, sagte die Schulleiterin der Waldschule im niedersächsischen Hatten der „Ostfriesen-Zeitung“ (Samstag) in Leer und warnte vor Gewalt im Internet. Eltern bräuchten ein klares Bewusstsein dafür, dass sie für den Schutz ihrer Kinder im Netz verantwortlich seien.

Eltern schützten ihre Kinder im Straßenverkehr, beim Jugendschutz, beim Alkoholkonsum. „Aber vor der Gewalt im Internet schützen sie sie nicht. Da reichen keine eingerichteten Filter und eingeschränkte Bildschirmzeit“, warnte Müller. Man müsse mit den Kindern ins Gespräch kommen, auf Augenhöhe. „Im Internet ist alles so anonymisiert, dass wir unsere Kinder im schlimmsten Fall pädophilen Kriminellen aussetzen. Das kann doch keiner wollen.“

Die Schulleiterin und Bestseller-Autorin („Wir verlieren unsere Kinder“) riet im Gespräch mit dem Blatt, wenn es bisher noch keine Absprachen mit dem Kind gebe, lohne es sich, sie jetzt einzuführen. „Dann muss man mal den Streit in Kauf nehmen – das sollte einem der Schutz des Kindes wert sein.“

Nötig seien klare und strikte Regeln, erklärte die Pädagogin auch mit Blick auf die Politik. Plattformbetreiber müssten mehr in die Pflicht genommen werden. Sie sei außerdem ein großer Fan davon, Allianzen zu bilden: „Das müssen nicht nur Eltern leisten, das muss nicht nur Schule leisten. Es muss ein gemeinsamer Weg gefunden werden.“

Niedersachsen lehnt in diesem Zusammenhang ein generelles Handyverbot an Schulen ab. „Es gibt keine Pläne, Smartphones in Schulen zu verbieten – auch nicht für Grundschulen“, erklärte ein Sprecher des Kultusministeriums gegenüber der „Neuen Osnabrücker Zeitung“ (Samstag).