Presseeinladungen zu Ordensverleihungen haben es manchmal in sich – zuweilen lesen sie sich fast filmreif.
“Bundesverdienstorden an Roland Emmerich” – mit dieser Überschrift hat die Pressestelle der Staatskanzlei des Saarlandes am Freitag eine Medieneinladung verschickt. Der Adrenalin-Spiegel stieg dabei sofort: Roland Emmerich, der berühmte Hollywood-Regisseur? Der Schöpfer von Katastrophenfilmen wie “The Day After Tomorrow” und “2012” und Macher von Science-Fiction-Blockbustern wie “Independence Day”?
Immerhin ist Regisseur Roland Emmerich (69) in Deutschland geboren, genauer in Stuttgart – also nicht allzu weit entfernt von Saarbrücken. Dort wird am 14. Januar um 16.30 Uhr in der Festhalle der Staatskanzlei des Saarlandes Ministerpräsidentin Anke Rehlinger (SPD) den Bundesverdienstorden überreichen.
Doch der Traum jedes Kino-Enthusiasten, den “Master of Disaster” leibhaftig in Saarbrücken zu treffen, zerplatzt in einem weiteren Satz der Einladung: “Auf Vorschlag von Ministerpräsidentin Anke Rehlinger wurde Roland Emmerich für sein jahrzehntelanges Engagement in der Freiwilligen Feuerwehr in seiner Heimatgemeinde Brotdorf von Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier mit dem Bundesverdienstorden ausgezeichnet.”
Bei der Recherche im Internet stößt man in der “Saarbrücker Zeitung” von 2014 unter der Überschrift “Brotdorfer Feuerwehr feiert ganz groß” auf den Satz: “Roland Emmerich zieht sich nach fast 20 Jahren Löschbezirksführer in die zweite Reihe zurück, steht aber als Stellvertreter weiterhin bis 2017 mit seinem Erfahrungsschatz zur Seite.”
Beide Emmerichs haben also wenigstens eines gemeinsam: Sie haben mit Feuersbrünsten zu tun. Der eine bändigt sie in der Realität, der andere entfacht sie im Film – wobei die gegenwärtige Feuerhölle der Hollywood-Stadt Los Angeles schockierender erscheint als jeder Roland-Emmerich-Film.