Die Gesamtprogrammleiterin des Filmfestivals Max-Ophüls-Preis, Theresa Winkler, hat die Bedeutung von Filmbildung für die Gesellschaft betont. „Die Generation, die jetzt gerade im Kindergartenalter ist, wächst mit Social Media und allen anderen Medien auf“, sagte sie dem Evangelischen Pressedienst (epd). „Die haben das eigentlich im Blut, aber trotzdem fehlt ihnen die Sehgewohnheit.“ Eine Serie wie etwa „Paw Patrol“ sei anders geschnitten und erzählt als ein 90-minütiger Film. „Man muss lernen, wie man einen solchen Film schaut“, betonte Winkler.
„Es ist wichtig, dass man die Kinder auf Augenhöhe abholt und sie ernst nimmt“, sagte sie. So könne das Kino auch weiterhin Publikum bekommen und weiter leben. Bei den Schulvorstellungen seien sowohl Spiel- und Dokumentarfilme als auch kurze und mittellange Programme zu sehen. „Denn dass es überhaupt Kurzfilme gibt, wissen die meisten Kinder und Jugendlichen nicht“, unterstrich Winkler, die in Österreich früher unter anderem in der Filmvermittlung gearbeitet hatte. „Und so können wir zeigen, was Film sein kann.“
Filmbildung an Schulen gefordert
„Uns ist es sehr wichtig, über Filme miteinander zu reden, in den Diskurs zu treten, einander zuzuhören und auch andere Meinungen zuzulassen“, sagte die 1989 in Graz geborene Medien- und Filmwissenschaftlerin. „Diesen Dialog und Demokratie muss man lernen.“ Damit Schulen sowie Lehrerinnen und Lehrer Filmbildung anbieten könnten, benötigten sie die Unterstützung der Kulturinstitutionen.
Das Filmfestival Max Ophüls Preis ist eines der größten und wichtigsten Foren für Nachwuchsregisseure aus Deutschland, Österreich und der Schweiz. Es ist nach dem in Saarbrücken geborenen europäischen Filmregisseur Max Ophüls (1902-1957) benannt. In diesem Jahr sind bis zum 28. Januar insgesamt 131 Filme im Saarland zu sehen – darunter 58 im Wettbewerb um Preisgelder in Höhe von insgesamt 118.500 Euro. Die Preisverleihung findet am Samstagabend in Saarbrücken statt.