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Opfer des Damaskus-Massakers sollen heiliggesprochen werden

Es war ein Hassverbrechen von seltenem Ausmaß. Im Jahr 1860 wurden im Libanon Tausende Christen von Drusen umgebracht, darunter viele Ordensleute. Einige Opfer sollen nun als Märtyrer heiliggesprochen werden.

Elf Opfer des antichristlichen Massakers von Damaskus 1860 werden heiliggesprochen. Das teilte der Vatikan am Donnerstag mit. Die acht Ordensmänner, sieben Spanier und ein Österreicher, sowie drei maronitische Laien-Christen wurden in der Nacht zum 10. Juli 1860 im Franziskanerkloster der syrischen Stadt von muslimischen Drusen getötet.

Ihre Seligsprechung liegt fast ein Jahrhundert zurück: Pater Emanuel Ruiz und sieben weitere Franziskaner sowie die drei Brüder Francis, Abdel Moati und Raphael Massabki waren 1926 von Papst Pius XI. seliggesprochen worden.

Zwischen Mai und Oktober 1860 kam es im Libanon und Syrien zu einer massiven Verfolgung maronitischer Christen durch die arabischsprachigen Drusen aus dem Libanon. Dabei wurden in beiden Ländern rund 20.000 Christen teils bestialisch getötet. Als Höhepunkt gilt das Massaker vom 9. bis 16. Juli in Damaskus, bei dem rund 5.000 Christen ermordet sowie elf Kirchen und drei Klöster zerstört wurden.

Die Maroniten sind die größte christliche Gemeinschaft im Libanon. Laut Schätzungen gehört rund ein Drittel der sechs Millionen Libanesen zu der katholischen Ostkirche. Auch in Syrien und auf Zypern leben Maroniten. Starke Migrantengemeinden gibt es in Argentinien (700.000) und Brasilien (500.000).