Eine Online-Veranstaltung der Evangelischen Frauen in Mitteldeutschland widmet sich am Donnerstag der „Weiblichkeit Jesu Christi“. Referentin ist die Theologin und Professorin für Neues Testament an der Universität Hamburg, Silke Petersen, kündigte die Evangelische Kirche in Mitteldeutschland (EKM) am Sonntag an.
Die Weiblichkeit Jesu Christi sei ein kontroverses Thema, hieß es. Die römisch-katholische Kirche begründe die Ausschließlichkeit des Priesteramtes für Männer unter anderem damit, dass Christus ein Mann war. Das sei „auf den ersten Blick“ relativ unstrittig. Ein genauerer Blick auf die Texte zeige jedoch, dass dies so eindeutig nicht sei.
In ihrem Vortrag werde Petersen unter anderem vorstellen, was „Männlichkeit“ in der Antike bedeutete und wie Bibel-Texte einzuordnen sind, in denen Jesus Christus sich in eine Frau verwandelt, weibliche Körperteile hat oder von sich selbst in weiblicher Form spricht. Im Anschluss werde es ein Gespräch zum Thema geben. Anmeldungen für die Veranstaltung sind über die Webseite frauenarbeit-ekm.de möglich. Beginn ist um 19 Uhr.
Die 1965 geborene Silke Petersen ist seit 2011 außerplanmäßige Professorin für Neues Testament an der Universität Hamburg. Ihre Forschungsschwerpunkte sind unter anderem das Johannesevangelium, die Jesusüberlieferung, Maria Magdalena, feministische Exegese und Hermeneutik und Genderfragen. Die Evangelischen Frauen in Mitteldeutschland (EFiM) betreiben nach eigener Aussage Theologie in der Tradition geschlechterbewusster Theologien.