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Olympiapark München auf Vorschlagsliste für Weltkulturerbe

Der „Olympiapark München“ ist am Montag auf die deutsche Vorschlagliste zum Unesco-Welterbe aufgenommen worden. „Der Olympiapark ist ein Symbol für Weltoffenheit, ein Beitrag Bayerns zur Weltarchitektur und bis heute eine beliebte Sport- und Freizeitstätte im Herzen Münchens“, sagte Kunstminister Markus Blume (CSU) am Montag in München. Hier schlage „ein Stück Zeitgeschichte auf ikonische Weise eine Brücke in die Gegenwart“.

Die Kulturministerkonferenz hatte in einer Sondersitzung am Montag die künftige deutsche Anmeldeliste für die Unesco-Liste des Kultur- und Naturerbes der Welt (Tentativliste) beschlossen. Sie enthält sieben neue Nominierungen und ist ab 1. Februar 2024 gültig. Die Kulturminister der Länder folgen damit den Auswahlempfehlungen des von ihnen berufenen, international besetzten Fachbeirats zur Fortschreibung der bisherigen Tentativliste. Jede Bewerbung muss vor der Antragstellung an die Unesco mindestens ein Jahr auf der nationalen Tentativliste verzeichnet sein, hieß es in der Mitteilung.

Nicht berücksichtigt wurde die zweite bayerische Bewerbung zum „Justizpalast Nürnberg mit Saal 600 und historischem Zellengefängnis – Stätte des Hauptkriegsverbrecherprozesses und Geburtsort des Völkerstrafrechts“. Auf Vorschlag des Fachbeirats werde aufgrund der beeindruckenden Ton-, Foto- und Filmdokumente, die das Geschehen im Justizpalast Nürnberg dokumentieren, eine Nominierung für das Unesco-Programm Memory of the World geprüft, teilte das Bayerische Kunstministerium weiter mit.

Die neue Tentativliste enthält darüber hinaus den Naturerbeantrag „Grünes Band“ für die ehemalige innerdeutsche Grenze, die auch an Bayern grenzte. Bis zur abschließenden Abgabe einer Bewerbung in den kommenden Jahren solle er noch um die erinnerungskulturelle Dimension der Grenzbefestigungen erweitert werden, teilte das thüringische Landesumweltministerium am Montag in Erfurt mit. Thüringens Umweltminister Bernhard Stengele (Grüne) sagte, das Grüne Band sei zugleich ein europäisches Friedenssymbol sowie Erinnerung an die deutsche und europäische Teilung. Zudem sei es ein Biotop mit einzigartiger Natur und erstaunlicher Artenvielfalt. Ein solch gemischtes Weltnatur- und Weltkulturerbe würde bei Annahme für Deutschland ein Novum darstellen. (00/3964/04.12.2023)