Ein Amtskreuz brauchte er nicht. Er predigte den Gekreuzigten. „Bischof“ wollte er nicht sein. Er lebt – wie der 1. Petrusbrief auffordert –„in der Umkehr zu Jesus, dem Hirten und Bischof unserer Seelen“ (2, 25). Nur wenigen in der Kirche ist die Gabe gegeben, die er hat: ohne Eitelkeit zu sein. Die Rede ist von Hans-Jakob Haarbeck, der am 20. Januar 85 Jahre alt wurde. „Ako“ wird er genannt und gerufen. Und so ist schon der Rufname ein Understatement.
Die Nennung von Lebens- und Amtsstationen Haarbecks umreißen einige Zeilen: Geboren am Niederrhein. Studium in Wuppertal, Bonn und Göttingen. Theologische Lehrer: Otto Weber und Hans Joachim Iwand, Helmut Gollwitzer und Walter Kreck. Was er bei ihnen in einer Theologie des Gefechts um die Wahrheit gelernt hat, hat er nicht vergessen. 1961: Pastor im Westerwald. 1969: Pastor in der Grafschaft Bentheim und Superintendent. 1980 -1996 Landessuperintendent in Lippe. Mitglied des Rates der Evangelischen Kirche in Deutschland (EKD). Vorsitzender der Evangelischen Publizistik und der Bibelgesellschaft. Verheiratet seit vielen, vielen Jahren mit Hildegard, geborene Weber. Drei erwachsene Kinder.
Was hat bisher durchgetragen: Der Glaube wird genährt durch unablässiges Hören auf die Heilige Schrift. Die Liebe zu Jesus Christus gibt die tägliche Kraft; von dorther auch die Liebe zur Kirche in ihrer verfassten Gestalt. Und die Hoffnung lässt nach vorn blicken – zu dem hin, der uns von Ewigkeit her entgegenkommt.
Ako Haarbeck lebt in Bonn. Von seinem Fenster aus sieht er den Rhein und das andere Ufer. Zu einem ganz anderen Ufer ist auch er unterwegs.
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Ohne Eitelkeit
Zum 85. Geburtstag des früheren Lippischen Landessuperintendenten „Ako“ Haarbeck

© epd-bild / Norbert Neetz