Die Deutsche Welle (DW) meldet aktuell 320 Millionen User-Kontakte für ihre journalistischen Angebote. Das sind zehn Prozent mehr als im Vorjahr. Wie der deutsche Auslandssender am Donnerstag mitteilte, entfallen davon rund 80 Prozent auf Videoinhalte, die von regionalen TV-Partnern, die das Programm der DW übernehmen, den eigenen TV-Kanälen der DW und über digitale Plattformen verbreitet werden.
Dabei sind die TV-Distributionspartner in aller Welt mit 102 Millionen User-Kontakten zwar weiterhin die größte Gruppe. Mit insgesamt 99 Millionen liegen die digitalen Plattformen wie YouTube, Facebook, Instagram, Josh oder TikTok aber fast gleichauf. Über ihre eigenen TV-Kanäle kommt die DW auf 32 Millionen Kontakte pro Woche.
Die wöchentliche Nutzung von Audio-Inhalten liegt nach Senderangaben bei 51 Millionen User-Kontakten, die von Textinhalten bei 12 Millionen. Englisch, Spanisch und Arabisch sind weiterhin die erfolgreichsten der insgesamt 32 Sendesprachen, so die DW.
“Ein Anstieg unserer Gesamtnutzung um zehn Prozent in Zeiten von zunehmender Zensur und Internetblockaden ist ein wichtiger Beleg für die weltweite Relevanz der Deutschen Welle”, sagte DW-Intendant Peter Limbourg unter Verweis auf die abnehmende Medien- und Meinungsfreiheit in vielen Regionen der Welt. “Unsere Zielgruppe in Ländern, in denen die Pressefreiheit gefährdet ist, kann sich auf freie Informationen der DW verlassen”, so Limbourg.
Subsahara-Afrika ist dabei nach wie vor die Region mit der höchsten DW-Nutzung, hier leben nach Senderangaben mehr als ein Viertel aller DW-Nutzenden. Auch in Lateinamerika sei die Nutzung gestiegen, den höchsten Zuwachs verzeichnete die DW nach eigenen Angaben in Asien. Die Plattform mit der deutlichsten Nutzungssteigerung ist hierbei der indische Short Video Anbieter Josh, auf dem die DW Inhalte in Englisch, Hindi und Tamil anbietet.
Im Rahmen einer Programmreform mit noch stärkerer Ausrichtung auf fremdsprachige und digitale Angebote will die DW bis 2024 rund 100 Planstellen abbauen. Davon sind vor allem die deutschsprachigen Redaktionen in Bereichen wie Sport und Kultur betroffen. Hintergrund sind laut Limbourg Unsicherheiten bei der künftigen Finanzierung des öffentlich-rechtlichen Auslandssenders. Die DW ist zwar Mitglied der ARD, wird aber nicht aus dem Rundfunkbeitrag, sondern vom Auswärtigen Amt aus Steuermitteln finanziert.