In Nordrhein-Westfalen ist die Betreuungsquote von Kindern zwischen drei und sechs Jahren in Tageseinrichtungen im Vergleich zu den Vorjahren leicht gestiegen. Zum Stichtag 1. März 2024 besuchten insgesamt 485.182 Kinder in dieser Altersgruppe ein Betreuungsangebot in einer Kindertageseinrichtung oder in einer öffentlich geförderten Kindertagespflege mit Tagesmüttern oder -vätern, wie die Landesstatistikbehörde IT.NRW am Dienstag in Düsseldorf mitteilte. Die sogenannte Betreuungsquote von 90 Prozent war somit höher als im Jahr zuvor (2023: 89,7 Prozent). Im Jahr 2022 lag sie bei 90,6 Prozent und 2021 bei 91,1 Prozent.
Mit den Lebensjahren steigt die Betreuungsquote der Kinder. Während 84,7 Prozent aller Kinder im Alter von drei Jahren Anfang März eine Kindertagesbetreuung besuchten (150.652), lag die Betreuungsquote den Statistikern zufolge bei den Vierjährigen bei 91,7 Prozent (164.132). Bei den Fünfjährigen betrug der Anteil 93,3 Prozent (170.398). 6.786 beziehungsweise 1,4 Prozent der Kinder von drei bis unter sechs Jahren wurden von Tagesmüttern und -vätern betreut.
Die Betreuungsquote der unter Dreijährigen lag am 1. März bei 32,2 Prozent und fiel damit höher aus als in den Jahren zuvor (2023: 31 Prozent, 2022: 30,4 Prozent, 2021: 29,6 Prozent).
Das Statistische Landesamt weist darauf hin, dass die Zahl der betreuten Kinder und nicht die der vorhandenen Plätze ermittelt wurde. Ab Vollendung des ersten Lebensjahres besteht ein Rechtsanspruch auf einen Betreuungsplatz in der Kindertagespflege oder in einer Kita. Ein Rechtsanspruch auf Förderung in einer Kindertageseinrichtung besteht ab Vollendung des dritten Lebensjahres.
Die Gewerkschaft VBE (Verband Bildung und Erziehung) in NRW verwies anlässlich der veröffentlichten statistischen Zahlen darauf, dass die steigende Zahl von Kindern in Kitas grundsätzlich ein erfreuliches Ergebnis sei. Allerdings müssten die Kitaleitungen darum kämpfen, den Regelbetrieb überhaupt aufrechterhalten zu können, erklärte der VBE-Landesvorsitzende Stefan Behlau. Der akute Personalmangel belaste Familien und Kitas enorm, das frühkindliche Bildungssystem befinde sich bereits seit vielen Jahren an der Grenze der Belastbarkeit. „Es ist dringend notwendig, dass die Landesregierung mehr Menschen für den wertvollen Beruf der Erzieherin und des Erziehers gewinnt.“