Artikel teilen:

NRW bürgert so viele Menschen ein wie seit 24 Jahren nicht mehr

Höchststand seit der Jahrtausendwende: In NRW haben im vergangenen Jahr über 68.000 Ausländer einen deutschen Pass erhalten. Eine Nationalität schaffte es erstmals seit Langem wieder in die Top Ten.

Die Zahl der Einbürgerungen von Ausländern in Nordrhein-Westfalen ist im vergangenen Jahr deutlich gestiegen. Insgesamt erhielten 68.703 Personen den deutschen Pass, wie das Statistische Landesamt am Dienstag in Düsseldorf mitteilte. Im Vergleich zum Vorjahr 2023 sei das ein Anstieg von über einem Drittel (damals 51.187). Insgesamt lägen die Einbürgerungen 2024 auf dem höchsten Stand seit dem Jahr 2000.

Ein Grund dafür ist laut der Behörde das Gesetz zur Modernisierung des Staatsangehörigkeitsrechts vom 27. Juni vergangenen Jahres. Dadurch sei die erforderliche Aufenthaltsdauer von sieben beziehungsweise sechs Jahren auf bis zu drei Jahre verkürzt worden. Zudem würden seit der Novellierung alle Personen unter Beibehalt ihrer bisherigen Staatsangehörigkeit eingebürgert.

An der Spitze der eingebürgerten Nationalitäten steht im vierten Jahr in Folge Syrien. 2024 erhielten 24.349 Syrer in NRW den deutschen Pass – ein Anstieg um 7,2 Prozent im Vergleich zum Vorjahr. Auf dem zweiten Platz lag mit über 6.000 Einbürgerungen und einem deutlichen Plus von 84,3 Prozent die Türkei. Die drittmeisten Einwanderer stammten aus dem Irak, mit 5.048 Fällen und einem Plus von 25,8 Prozent. Zum ersten Mal seit 2012 fanden russische Staatsangehörige Eingang in die Top Ten. Mit 2.294 Fällen hat sich die Zahl ihrer Einbürgerungen im Vergleich zu 2023 mehr als versechsfacht.

In insgesamt 48 der 53 Kreise und kreisfreien Städte wurden den Angaben zufolge im Jahr 2024 mehr Menschen eingebürgert als 2023. Die größten Zuwächse verzeichneten der Kreis Minden-Lübbecke (plus 235 Prozent), die Städteregion Aachen (plus 195 Prozent) und die Stadt Hamm (116 Prozent). Nur in Wuppertal, Köln und den Kreisen Oberberg, Höxter und Rhein-Erft erwarben im vergangenen Jahr weniger Menschen den deutschen Pass als zuvor.