Das Land Nordrhein-Westfalen will ein flächendeckendes Netz von Geburtshilfen aufrechterhalten. Zur Unterstützung beim Betrieb ihrer Geburtshilfen erhalten 69 Krankenhäuser in NRW insgesamt rund 25 Millionen Euro, wie Gesundheitsminister Karl-Josef Laumann (CDU) am Montag in Düsseldorf mitteilte. Der Bund stelle diese Mittel als Überbrückungsfinanzierung bis zum Greifen der bundesweiten Krankenhausreform und der Einführung von Vorhaltebudgets zur Verfügung.
NRW habe bei der diesjährigen Förderrunde erstmals festgelegt, dass ausschließlich Krankenhäuser mit bis zu 1.100 Geburten pro Jahr diesen Zuschuss zur Finanzierung ihrer Betriebskosten erhalten. Dadurch unterstütze das Land kleinere Geburtshilfen, die für die flächendeckende Versorgung gebraucht würden, erläuterte der Minister. Aufgrund der hohen Vorhaltekosten seien gerade kleine Geburtshilfen häufig unterfinanziert, was den Betrieb für die Träger schwierig mache.
Alle 69 Kliniken, die im Jahr 2023 bis zu 1.100 Geburten durchgeführt haben, erhalten einen Zuschuss, wie Laumann erläuterte. Insgesamt betreiben aktuell 125 Kliniken eine Geburtshilfe. Für die Höhe der zugeteilten Fördermittel war demnach die Anzahl der Geburten das wesentliche Kriterium. Im Schnitt bekommt jedes der ausgewählten Krankenhäuser Fördermittel in Höhe von rund 365.000 Euro. Die Krankenhäuser mussten sich nicht bewerben, um eine Förderung zu erhalten.
Im Rahmen der dualen Krankenhausfinanzierung tragen die Krankenkassen die Betriebskosten und die Länder die Investitionskosten der Krankenhäuser. Bundesweit werden von den Krankenkassen seit 2023 jährlich 120 Millionen Euro als Überbrückungsfinanzierung der Betriebskosten für Geburtshilfen zur Verfügung gestellt. Auf Nordrhein-Westfalen entfallen davon den Angaben nach rund 25 Millionen Euro pro Jahr. 2023 und 2024 wurden damit 38 Krankenhäuser gefördert. Bei diesen Förderrunden wurden Geburtskliniken gefördert, bei deren Schließung Frauen im Alter zwischen 15 bis 49 Jahren länger als 40 Minuten mit dem Auto bis zur nächsten Geburtsklinik hätten fahren müssen.