Lübeck-Travemünde. Mit einem Gottesdienst hat am Donnerstag in Lübeck-Travemünde die dreitägige Landessynode der evangelischen Nordkirche begonnen. Schwerpunkt des Kirchenparlaments ist die Friedenspolitik und der G-20-Gipfel am 7. und 8. Juli in Hamburg.
Militärische Gewalt führe nicht zu einem dauerhaften gerechten Frieden, heißt es in einem am Donnerstag vorgestellten Positionspapier "Gerechter Frieden". Akzeptabel seien allenfalls Aktionen der Vereinten Nationen, um durch militärische Gewalt ein größeres Unrecht zu verhindern. Die Nordkirche wolle sich mit ihrer Position zur Gewaltlosigkeit aber offen der politischen Diskussion stellen, heißt es.
Kritik an Waffenproduktion
Deutlich kritisiert wird in dem Papier die Waffenproduktion. Als drittgrößter Waffenexporteur profitiere Deutschland wirtschaftlich von der militärischen Eskalation etwa in Nordafrika und im Nahen Osten.
Zwiespältig wird in dem Positionspapier die Globalisierung beurteilt. Die neoliberale Finanz- und Wirtschaftspolitik bewirke, dass großer Reichtum einer weit verbreiteten Armut gegenübersteht, unter der vor allem Länder der südlichen Erdhalbkugel zu leiden haben, heißt es. Der weltweite Klimawandel verschärfe diese soziale Ungleichheit und führe zu Fluchtbewegungen. Wenn jedoch die UN-Nachhaltigkeitsziele verfolgt werden, könne eine globalisierte Wirtschaft armen Ländern auch helfen, die Lebenssituation der Menschen zu verbessern.