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Nora Gomringer mit Kasseler Literaturpreis ausgezeichnet

Die Lyrikerin und Performerin Nora Gomringer ist Samstag mit dem Kasseler Literaturpreis für grotesken Humor geehrt worden. Die mit 10.000 Euro dotierte Auszeichnung wurde im Kasseler Rathaus vergeben. Geehrt wurde sie von der Stiftung Brückner-Kühner und der Stadt Kassel für ihre „von abgründigem Humor geprägte Sprachkunst“. Ihre Komik sorge stets für eine Verschiebung der Weltbetrachtung, hieß es. Mit eindrucksvoller Sprachgewalt verliere sie dabei nie die Lust an Witz und Spiel, was ihre Texte gleichzeitig schwerelos erscheinen lasse.

Den Förderpreis Komische Literatur zum Literaturpreis erhielt die österreichische Autorin Stefanie Sargnagel für ihren „originellen und unverstellten Blick auf das Komische im Allzumenschlichen“, teilten die Stiftung Brückner-Kühner und die Stadt Kassel weiter mit. Der Förderpreis ist mit 3.000 Euro dotiert.

Gomringer wurde 1980 in Neunkirchen/Saar geboren und wuchs in Oberfranken auf. Sie hat Amerikanistik, Germanistik und Kunstgeschichte in Bamberg studiert und ist seit 2000 freie Schriftstellerin. Sie verfasst Lyrik und Texte für Radio und Feuilleton, veröffentlicht Kolumnen und Essays. Seit 2010 ist sie Direktorin des Internationalen Künstlerhauses Villa Concordia in Bamberg. Gomringer wurde mehrfach ausgezeichnet.

Sargnagel wurde 1986 in Wien geboren, studierte Freie Kunst an der Akademie der bildenden Künste in Wien. Sie arbeitete unter anderem in einem Call-Center, worüber sie ihre ersten literarischen Arbeiten verfasste. 2016 nahm sie am Wettbewerb zum Ingeborg-Bachmann-Preis teil, bei dem sie den BKS-Bank-Publikumspreis gewann. Neben ihren prosaischen Werken und humoristischen Cartoons schreibt sie journalistische Texte. Im September 2024 begleitete sie ein Sea-Watch-Team auf Lampedusa und veröffentlichte darüber eine Reportage im Standard.

Der Kasseler Literaturpreis für grotesken Humor, gestiftet von dem Schriftstellerpaar Christine Brückner und Otto Heinrich Kühner (beide 1921-1996), wird seit 1985 jährlich vergeben. Er zeichnet Autoren und Autorinnen aus, deren Werk auf hohem künstlerischem Niveau von Humor, Komik und Groteske geprägt ist. Der erste Preisträger 1985 war Loriot, im vergangenen Jahr wurde der Autor Joachim Meyerhoff geehrt.