Deutschland und die Niederlande haben ein archäologisches Denkmalschutzprojekt zur sogenannten „Trichterbecherkultur“ der Jungsteinzeit gestartet. Ziel sei es, das gemeinsame kulturelle Erbe zu erhalten und zu teilen, erklärte der Landschaftsverband Westfalen-Lippe (LWL) am Montag in Münster. Fundstellen der Kultur gebe es auf beiden Seiten der Grenze.
Die Trichterbecherkultur erstreckte sich in der Zeit zwischen 4.000 und 2.700 vor Christus von den Niederlanden bis zur westlichen Ukraine. Sie erhielt ihren Namen wegen einer charakteristischen Form von Tongefäßen, dem Trichterbecher.
Als gemeinsame Struktur für das Projekt bauen die Partner den Angaben zufolge eine Datenbank mit Fundstellen und Funden beiderseits der Grenze auf. Sowohl Wissenschaftler als auch die Öffentlichkeit sollen Zugang erhalten. Das Wissen über die Trichterbecherkultur soll auch durch ein Buch, eine Wanderausstellung und eine Veranstaltung einem breiten Publikum zugänglich gemacht werden.
Das auf drei Jahre bis Oktober 2026 angelegte Projekt wird demnach von der niederländischen Provinz Overijssel koordiniert. Der Landschaftsverband Westfalen-Lippe, die Provinz Gelderland und die Universität Groningen sind Kooperationspartner. Finanziert wird das Vorhaben mit knapp 415.000 Euro von der Europäischen Union, dem NRW-Wissenschaftsministerium und den niederländischen Provinzen Overijssel, Groningen und Gelderland.