Ein Naturschutzprojekt namens „KiebitzLand“ soll den stark gefährdeten Kiebitz in Baden-Württemberg vor dem Aussterben bewahren. Umweltministerin Thekla Walker (Grüne) gab am Freitag in Sauldorf (Landkreis Sigmaringen) den Startschuss, wie ihr Ministerium mitteilte. Das Umweltministerium unterstützt das Vorhaben des Naturschutzbundes Deutschland (NABU) über fünf Jahre mit rund vier Millionen Euro.
„Seit 1992 sind die Kiebitz-Vorkommen im Land um etwa 92 Prozent eingebrochen“, sagte Walker. Ziel des Projekts ist es nun, landesweit zwölf Kerngebiete zu schaffen, in denen die Vögel ungestört brüten und ihre Jungen aufziehen können. Zusätzliche kleinere „Kiebitz-Inseln“ sollen die Ausbreitung der Art unterstützen.
Zu den konkreten Maßnahmen gehören das Anlegen flacher Tümpel und die Sicherung von Nestern durch Zäune und Nestkörbe gegen Fressfeinde. Bäume und hohe Sträucher, die Greifvögeln als Sitzwarte dienen könnten, werden entfernt. Das Projekt setzt auf eine enge Zusammenarbeit mit Landwirten. Diese stellen Flächen zur Verfügung und erhalten dafür einen finanziellen Ausgleich.
NABU-Projektleiter Lars Stoltze erläuterte die Bedeutung von Wasser: „Wo Wasser ist, ist auch der Kiebitz. Die Vögel brauchen flache Tümpel und offenen Boden für die Nahrungssuche.“ Solche Feuchtflächen seien vielerorts verschwunden. Ihre Wiederherstellung stärke auch die Widerstandsfähigkeit der Böden im Klimawandel.
Neben Sauldorf wurden bereits in Ammerbuch (Kreis Tübingen), Dunningen (Kreis Rottweil) und Bad Dürrheim (Schwarzwald-Baar-Kreis) Maßnahmen für den Kiebitzschutz umgesetzt. Stoltze hofft, dass das Projekt auch anderen Arten wie Rebhühnern, Amphibien und Insekten zugutekommt. (1359/06.06.2025)