In Nordrhein-Westfalen startet das neue Kita-Jahr 2024/25 am 1. August mit einer erhöhten Pauschale pro Kind. Insgesamt würden so knapp zehn Prozent und damit insgesamt 370 Millionen Euro mehr als in den vorangegangenen Jahren von der Landesregierung in die Struktur investiert, teilte das nordrhein-westfälische Kinderministerium am Dienstag in Düsseldorf mit. Zuvor waren die Kindpauschalen jährlich um jeweils 1,5 Prozent erhöht worden.
Das Problem der alten Fortschreibungsrate war laut Ministerium, dass die Steigerung der realen Kosten höher als die der Kindpauschalen ausfiel und die tatsächliche Tarifentwicklung des Personals und die Entwicklung der Sachkosten nicht berücksichtigt wurden. Diese Problematik solle mit einer nun geltenden dynamischen Fortschreibungsrate behoben werden: Die Kindpauschalen sollen jährlich entsprechend der tatsächlichen Kostenentwicklungen angepasst werden.
Auch die Zahl der Kita-Plätze wächst dem Ministerium zufolge im neuen Kindergartenjahr weiter an. Ab dem 1. August werden in NRW insgesamt mehr als 764.000 Kinder in Kitas und in der Kindertagespflege betreut. Im Vorjahr 23/24 waren es insgesamt rund 760.600 Kinder. Das Plus von rund 4.000 Kita-Plätzen schlage im bevorstehenden Jahr 2024/25 vor allem bei der Betreuung der über Dreijährigen mit zusätzlichen 3.140 Plätzen zu Buche, bei den U3-Plätzen gibt es einen Zuwachs von 466 Plätzen.
Ein Bestandteil des überarbeiteten Kinderbildungsgesetzes (Kibiz) ist die Platzausbaugarantie. Jeder notwendige Betreuungsplatz für einen bedarfsgerechten Ausbau vor Ort werde bewilligt und gefördert, hieß es. Dafür stehen den Angaben nach für das laufende Jahr 200 Millionen Euro zur Verfügung. Auch dies sei eine Erhöhung: Gemäß der seit 1. März in Kraft getretenen neuen Förderrichtlinie sind für den investiven Ausbau der Kindertagesbetreuung jährlich 115 Millionen Euro vorgesehen.
In den Kitas in NRW arbeiten aktuell mehr als 91.000 Erzieherinnen und Erzieher sowie rund 13.600 Kinderpflegerinnen und -pfleger. Zudem sind weitere 15.000 in der Kindertagespflege tätig. „Mit Blick auf die aktuell angespannte Lage ist sich die Landesregierung bewusst, dass weiterhin viel zu tun ist und sie in ihren Bemühungen, die frühkindliche Bildung verlässlich für Familien, Kinder und Beschäftigte zu gestalten und das System zu stabilisieren, nicht nachlassen darf“, erklärte Familienministerin Josefine Paul (Grüne). Der Fachkräftemangel in den Sozial- und Erziehungsberufen stelle die Gesellschaft und insbesondere auch die Beschäftigten in Bildungseinrichtungen weiter vor Herausforderungen.