Als Prior von Kloster Andechs war Anselm Bilgri zeitweise einer der bekanntesten Mönche in Deutschland. Dann brach er erst mit dem Kloster und dann auch mit seiner Kirche. Nun schlägt er beruflich ein neues Kapitel auf.
Anselm Bilgri (71), Ex-Benediktiner, erhält zum Jahresbeginn eine neue Aufgabe. Zum 1. Januar 2025 wird er hauptberuflicher Geschäftsführer in der Stiftung des Unternehmers Ernst Freiberger (74), wie diese am Dienstag im oberbayerischen Amerang mitteilte. Bilgri solle die Familie Freiberger in ihrem sozialen und kulturellen Engagement unterstützen.
Die 1994 gegründete Ernst-Freiberger-Stiftung fördert nach eigenen Angaben Menschen mit schweren oder chronischen Krankheiten und deren Angehörige. In Amerang betreibt sie ein Automobilmuseum. In Berlin errichtete sie zu Beginn des Jahrtausends die Straße der Erinnerung und ließ dabei Büsten verdienter Wissenschaftler, Künstler und Politiker aufstellen.
Freiberger ist gebürtiger Münchner. Der Betriebswirt verdiente sein Geld unter anderem mit der Produktion von Tiefkühlpizzen und der Entwicklung von Immobilien in Berlin. Außerdem betreibt er 13 überwiegend in Oberbayern angesiedelte Fachkliniken und ambulante Gesundheitszentren.
Bilgri war 30 Jahre lang Benediktinermönch. Bundesweit bekannt wurde er als geschäftstüchtiger Wirtschaftsleiter und Prior von Kloster Andechs. Seit seinem Ordensaustritt 2004 arbeitet er als selbstständiger Vortragsredner, Berater und Autor. Vor vier Jahren wechselte der Priester zu den Alt-Katholiken. 2021 schloss er die Ehe mit einem Bahn-Manager. Der Freiberger-Stiftung sei er bereits seit deren Gründung eng verbunden, hieß es.