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Neuer Gedenkort zu NS-Völkermord an Sinti und Roma

Ein Ort der Mahnung: In Hamburg ist ein Denkmal für die in der NS-Zeit verfolgten Sinti und Roma enthüllt worden. Mancher sieht es auch als Zeichen gegen modernen Antiziganismus.

Der Gedenkort "Fruchtschuppen C" ist in Hamburg eingeweiht worden
Der Gedenkort "Fruchtschuppen C" ist in Hamburg eingeweiht wordenStiftung Hamburger Gedenkstätten / Miguel Ferraz

Der Gedenkort “Fruchtschuppen C” soll an das Schicksal norddeutscher Sinti und Roma während der NS-Zeit erinnern. Das “denk.mal” wurde in Hamburg enthüllt, wie der Senat der Hansestadt mitteilte. Am Tag der Enthüllung wurde zudem der Verhaftung von 1.000 Sinti und Roma in Hamburg und Norddeutschland am 16. Mai 1940 gedacht, die damals im Fruchtschuppen C interniert und von dort in das Zwangsarbeitslager Belzec im besetzten Polen verschickt wurden.

Als Ergänzung zum Gedenkort “denk.mal”, der in Hannover an die Deportation von Juden, Sinti und Roma erinnert, soll “Fruchtschuppen C” ein Mahnmal von Deportationen aus Hamburg sein. So seien im Jahr 1944 weitere 300 Frauen, Männer und Kinder aus der Hansestadt in das Vernichtungslager Auschwitz gebracht worden.

Sinti und Roma: Antiziganismus existiert bis heute

Rudko Kawczynski von der “Rom und Cinti Union” erklärte, der Gedenkort erinnere an die Opfer und mahne zugleich: “Antiziganismus und Diskriminierung existieren bis heute. Erinnerung ist Verpflichtung – hinzusehen, nicht zu schweigen und gemeinsam Verantwortung zu übernehmen.”