Oldenburg/Ahlhorn. Die Bremer Projektentwickler Anton Brinkhege und Marcus Henke wollen eine Trägergesellschaft für die kirchliche Jugendbildungsstätte Blockhaus Ahlhorn gründen und die Einrichtung übernehmen. Ziel sei es, bis Mitte des Jahres ein langfristig wirtschaftlich tragfähiges Konzept für möglichst vielfältige Nutzungen zu entwickeln, sagte Henke auf einer Pressekonferenz. Seit dem Ende des Zweiten Weltkriegs ist das Blockhaus in der Trägerschaft der Evangelisch-Lutherischen Kirche in Oldenburg. Bischof Thomas Adomeit sagte, er sehe nun eine „vielversprechende Perspektive“.
Die beiden Projektentwickler suchten derzeit nach Kooperationspartnern, „die sich zum gegenseitigen Nutzen“ im Blockhaus engagieren wollten, erläuterte Henke. Derzeit liefen zahlreiche Gespräche mit potenziellen und Nutzern für eine Machbarkeitsstudie. Sein Partner Brinkhege ergänzte, denkbar sei ein Bildungszentrum für ökologische, ökonomische und soziale Ziele mit besonderem Bezug zum regionalen Umfeld.
Unis zeigen Interesse
Der niedersächsische Wissenschaftsminister Björn Thümler (CDU) signalisierte in der Pressekonferenz Unterstützungsbereitschaft, sollten sich beispielsweise die Jade-Hochschule oder die Universitäten Göttingen und Oldenburg im Blockhaus engagieren wollen. Der Präsident der Jadehochschule, Manfred Weisensee, sagte, er könne sich das Blockhaus gut als Lernort für Wald- und Gewässerökologie vorstellen.

Brinkhege und Henke sind erfahren darin, für ungewöhnliche Objekte neue Nutzungsmodelle zu entwickeln. Brinkhege hat denkmalgeschützte Gebäude gerettet, indem er dort alternative Wohnformen und soziale Einrichtungen ermöglichte. Einer von Henkes Schwerpunkten ist die Entwicklung von kirchlichen Immobilien. Jüngst haben beide mit einer gemeinsamen Trägergesellschaft das ehemalige Kloster St. Benedikt in Damme bei Vechta übernommen. Dort schufen sie ein Begegnungszentrum mit Hotel, Kita, Bildungswerk, Tagespflege und Café.
Im vergangenen November hatte die Synode der oldenburgischen Kirche beschlossen, sich aus der alleinigen Trägerschaft zurückzuziehen, auch weil das beliebte Haus seit vielen Jahren auf hohe Zuschüsse angewiesen war. Allein für 2020 war ein Zuschuss von 886.000 Euro erforderlich. Tausende Konfirmanden hatten im Blockhaus ihre Freizeiten erlebt.