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Neue evangelische Kirchenzeitung für die Pfalz

Ab Januar 2024 gibt es in der Pfalz und Saarpfalz eine neue evangelische Kirchenzeitung. Das „Evangelische Gemeindeblatt für die Pfalz“ wird nach eigenen Angaben von der Evangelische Medienhaus Stuttgart GmbH herausgegeben. Das Medienhaus ist eine 100-prozentige Tochter der Evangelischen Landeskirche in Württemberg.

Den Mantelteil der 40-seitigen Wochenzeitung produziert demnach die Redaktion des „Evangelischen Gemeindeblatts für Württemberg“. Acht Regionalseiten mit Nachrichten aus dem Bereich der pfälzischen Landeskirche sollen im Medienreferat der pfälzischen Landeskirche entstehen. Chefredakteur sei Tobias Glawion, der Chefredakteur des „Evangelischen Gemeindeblatts für Württemberg“. Dieses ist nach eigenen Angaben mit rund 32.000 Abonnenten derzeit die auflagenstärkste evangelische Kirchengebietszeitung in Deutschland.

Hintergrund der neuen Kirchenzeitung ist die Einstellung der in Speyer erscheinenden Wochenzeitung „Evangelischer Kirchenbote“ zum Jahresende nach mehr als 175 Jahren. Ihr Herausgeber, die Evangelische Kirche der Pfalz begründet den Schritt mit sinkenden Abonnementerlösen und zu hohen Kosten. Zudem setzt die Landeskirche einen Schwerpunkt bei der Digitalisierung ihrer Medienarbeit. Zuletzt hatte der „Kirchenbote“ nach eigenen Angaben eine Druckauflage von rund 6.950 Exemplaren und rund 5.500 zahlende Abonnenten.

Es sei erfreulich, dass es nun weiter für „Menschen, die nicht in der digitalen Welt“ lebten, eine wöchentliche Kirchenzeitung in der Region gebe, sagte die pfälzische Kirchenpräsidentin Dorothee Wüst dem Evangelischen Pressedienst (epd). Für Menschen in Krankenhäusern und Altenheimen würden kostenlose Exemplare ausgelegt. An der ursprünglichen Entscheidung, den „Kirchenboten“ ersatzlos zu streichen, habe es Kritik aus der Leserschaft und in der Landeskirche gegeben, sagte die Kirchenpräsidentin.

Zuletzt seien alle des Abonnenten „Kirchenboten“ angeschrieben und ihnen der Bezug des neuen Blatts angeboten worden, sagte Wüst. Das neue Printprodukt, für das das Medienreferat die Regionalseiten produziere, sei eine bezahlbare Alternative für die bisherige Kirchenzeitung, die wirtschaftlich nicht mehr tragbar gewesen sei.

Die Kosten für die neue evangelische Wochenzeitung ließen sich zu diesem Zeitpunkt nicht genau beziffern, sagte der Leiter des Medienreferats, Felix Kirschbacher, dem epd. Sie seien jedoch erheblich geringer als der Kostenaufwand für den „Kirchenboten“. Eine Ertragsbeteiligung gebe es nicht. Einen großen Teil der Produktion des Regionalteils übernehme eine Redakteurin des Medienreferats, die von dessen Team unterstützt werde. Für eine eventuell digitale Form gebe es noch keine Entscheidung.