Papst Franziskus bezeichnet sein eigenes Leben als „Reise der Hoffnung“. So steht es in seiner neuen Autobiografie, die am Dienstag zeitgleich in 80 Ländern veröffentlicht wurde. Der 88-Jährige schildert in dem Text auf rund 400 Seiten und in 25 Kapiteln chronologisch und in einem persönlichen teils ungewohnt emotionalen Ton seine Lebensgeschichte bis hin zur Gegenwart.
Das Buch trägt den Titel „Hoffe“ (Original: „Spera“). Ursprünglich sei geplant gewesen, das Buch erst nach dem Tod von Papst Franziskus zu veröffentlichen, teilt der Kösel-Verlag, der die deutsche Ausgabe verantwortet, mit. Das Heilige Jahr, das 2025 in Rom stattfindet und das Motto „Pilger der Hoffnung“ trägt, habe den Papst jedoch dazu bewogen, das Buch aktuell zu veröffentlichen.
Neben der Geschichte seiner Familie und Anekdoten über das Aufwachsen in Argentinien widmet sich der 2013 zum Kirchenoberhaupt gewählte Jorge Manuel Bergoglio in seinem Werk in weiten Teilen den Themen Frieden, Klimaschutz und soziale Gerechtigkeit. Wie schon in vorherigen Texten und Ansprachen mahnt er zur Vorsicht gegenüber neuen Technologien wie der Künstlichen Intelligenz, kritisiert um sich greifenden Populismus und die Ausgrenzung von Migranten. Gleichzeitig entfaltet Franziskus in seiner Autobiografie eine optimistische Sicht auf die Zukunft der katholischen Kirche.
Zum ersten Mal berichtet Papst Franziskus in „Hoffe“ von zwei versuchten Anschlägen auf ihn. Diese sollen während seiner Reise in den Irak im Jahr 2021 geplant gewesen sein. Die Pläne hätten jedoch vereitelt, die mutmaßlichen Attentäter gestoppt werden können, schreibt der Papst. Es habe vor der Reise nach Mossul bereits große Sicherheitsbedenken gegeben. „Aber ich wollte diese Reise unbedingt machen. Ich spürte, dass ich das tun musste“, schreibt Franziskus.
Der Papst betont in seiner Autobiografie auch, wie wichtig es sei, Humor zu haben und zu lächeln. Diese Eigenschaften beschreibt er als „Sauerteig der Existenz“ und als ein Mittel, Schwierigkeiten mit Widerstandsfähigkeit zu begegnen„ Ironie ist für Papst Franziskus ein “Bekenntnis zur Würde”.
Franziskus berichtet unter anderem von seiner Leidenschaft für den Fußball und auch darüber, dass er zwei linke Füße habe und daher in jungen Jahren die meiste Zeit im Tor stand. Dort habe er gelernt, „der Wirklichkeit ins Auge zu blicken“.
Papst Franziskus hat bereits einige Bücher geschrieben, die starke autobiografische Züge haben. Zuletzt erschien im März vergangenen Jahres „Leben. Meine Geschichte in der Geschichte“. Zusätzlich wurden bereits zahlreiche Interviewbücher mit dem Papst veröffentlicht. Auch von Papst Johannes Paul II. wurde zu Lebzeiten die Autobiografie „Geschenk und Geheimnis“ (1996) publiziert.